Viekirax®
AbbVie AG
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Rosafarbene, längliche, bikonvexe Filmtabletten mit der Prägung «AV1» auf einer Seite.
Jede Filmtablette enthält 12,5 mg Ombitasvir und 75 mg Paritaprevir in Koformulierung mit 50 mg Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Viekirax ist in Kombination mit Exviera oder Exviera mit Ribavirin für die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Hepatitis C (CHC) Genotyp 1 indiziert.
Viekirax ist in Kombination mit Ribavirin für die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Hepatitis C (CHC) Genotyp 4 indiziert (siehe «Dosierung/Anwendung», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Hinsichtlich der für den Genotyp des Hepatitis-C-Virus (HCV) spezifischen Aktivität siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen».
Dosierung/Anwendung
Dosierung
Die empfohlene orale Dosis von Viekirax beträgt zwei Tabletten zu 12,5 mg/75 mg/50 mg einmal täglich (morgens). Zur Maximierung der Absorption sollten Viekirax-Tabletten zusammen mit Nahrung eingenommen werden, wobei Fett- und Kaloriengehalt unerheblich sind (siehe «Pharmakokinetik»).
Viekirax muss in Kombination mit anderen Arzneimitteln angewendet werden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Es sind die Fachinformationen der in Kombination mit Viekirax angewendeten Arzneimittel zu beachten. Tabelle 1 zeigt das empfohlene Behandlungsregime und die empfohlene Behandlungsdauer nach Patientengruppe.
Tabelle 1. Behandlungsregime und Behandlungsdauer nach Patientengruppe
Patientengruppe |
Behandlung |
Dauer |
Genotyp 1b, ohne Zirrhose |
Viekirax + Exviera |
12 Wochen |
Genotyp 1a, ohne Zirrhose |
Viekirax + Exviera + Ribavirin* |
12 Wochen |
Genotyp 1, mit Zirrhose |
Viekirax + Exviera + Ribavirin |
12 Wochen** |
Genotyp 4, ohne Zirrhose |
Viekirax + Ribavirin*** |
12 Wochen |
Genotyp 4, mit kompensierter Zirrhose |
Viekirax + Ribavirin |
12 Wochen |
* Viekirax + Exviera ohne Ribavirin kann als Therapieoption für nicht vorbehandelte Patienten mit Genotyp-1a-Infektion ohne Zirrhose, die Ribavirin nicht vertragen oder für die eine Behandlung mit Ribavirin nicht infrage kommt, erwogen werden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Behandlungsentscheidung sollte auf Basis einer Nutzen-Risiko-Abwägung für den einzelnen Patienten getroffen werden.
** Bei Patienten mit Genotyp-1a-Infektion und Zirrhose ohne Ansprechen auf eine Vorbehandlung mit Interferon (IFN) und Ribavirin (Nullresponder) wird eine 24-wöchige Therapie mit Viekirax + Exviera + Ribavirin empfohlen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
*** Viekirax ohne Ribavirin kann als Therapieoption für nicht vorbehandelte Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 4 ohne Zirrhose in Erwägung gezogen werden, die Ribavirin nicht vertragen oder für die eine Behandlung mit Ribavirin nicht infrage kommt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Behandlungsentscheidung muss sich an einer Beurteilung des potenziellen Nutzens und der möglichen Risiken sowie verfügbaren Alternativtherapien für den einzelnen Patienten orientieren.
Die im Rahmen einer Kombinationstherapie mit Viekirax und Exviera-Tabletten empfohlene Ribavirin-Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht des Patienten (<75 kg = 1000 mg und ≥75 kg = 1200 mg) und sollte in zwei Dosen (morgens und abends) mit Nahrung eingenommen werden.
Zur gleichzeitigen Anwendung mit anderen direkt wirkenden HCV-Virostatika, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Viekirax sollte über die verordnete Dauer hinweg ohne Therapieunterbrechung oder Dosierungsänderung verordnungsgemäss eingenommen werden. Bei gemeinsamer Anwendung von Viekirax mit Exviera und/oder Ribavirin sollten Exviera und Ribavirin ebenso lange wie Viekirax eingenommen werden.
Wenn bei einem Patienten eine schwerwiegende unerwünschte Wirkung auftritt, die möglicherweise mit Ribavirin in Zusammenhang steht, sollte die Ribavirin-Dosis geändert oder, sofern angemessen, das Präparat ganz abgesetzt werden, bis die unerwünschte Wirkung abgeklungen ist bzw. sich abgeschwächt hat. Tabelle 2 enthält Richtlinien für Dosisänderungen und das Absetzen der Behandlung auf der Grundlage der Hämoglobinwerte und des kardialen Status des Patienten.
Tabelle 2. Richtlinie zur Änderung der Ribavirin-Dosis bei Begleitanwendung mit Viekirax und Exviera
Laborwerte |
Ribavirin-Dosis auf 600 mg/Tag reduzieren, wenn: |
Ribavirin absetzen, wenn: |
Hämoglobin bei Patienten ohne Herzerkrankung |
<10 g/dl |
<8,5 g/dl |
Hämoglobin bei Patienten mit stabiler Herzerkrankung in der Anamnese |
Verringerung des Hämoglobins um ≥2 g/dl innerhalb von 4 Wochen während der Behandlung |
<12 g/dl, trotz 4-wöchiger Gabe der reduzierten Dosis |
Wenn die Anwendung von Ribavirin aufgrund auffälliger Laborwerte oder einer klinischen Manifestation ausgesetzt worden ist, kann versucht werden, die Behandlung mit 600 mg Ribavirin pro Tag wieder aufzunehmen und die Dosis dann auf 800 mg pro Tag zu erhöhen. Es wird jedoch nicht empfohlen, die Ribavirin-Gabe wieder bis auf die ursprünglich verordnete Dosis (1'000 mg bis 1'200 mg täglich) zu erhöhen.
Versäumte Dosis
Wenn die Einnahme einer Dosis von Viekirax versäumt wurde, kann die verordnete Dosis innerhalb von 12 Stunden nach verpasster Einnahmezeit eingenommen werden. Wenn seit dem üblichen Zeitpunkt der Einnahme von Viekirax mehr als 12 Stunden vergangen sind, sollte die versäumte Dosis NICHT nachgeholt werden. Der Patient sollte stattdessen die nächste Dosis gemäss dem üblichen Dosierungsschema einnehmen. Die Patienten sollten angewiesen werden, keine doppelte Dosis einzunehmen.
Dosierungsempfehlung für Begleitmedikation
Für Dosierungsempfehlungen für Begleitmedikationen siehe Kapitel «Interaktionen».
Besondere Patientengruppen
HCV/HIV-1-Koinfektion
Für Patienten mit HCV Genotyp 1 sind die Dosierungsempfehlungen aus Tabelle 1 zu beachten. Bezüglich Dosierungsempfehlungen zu HIV-Virostatika siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» (Behandlung von Patienten mit HIV-Koinfektion) und «Interaktionen». Siehe «Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik» für weitere Informationen. Die Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax sind nur verfügbar für Patienten auf stabilen HIV-1 antiretroviraler Therapien, die Atazanavir oder Raltegravir enthalten (siehe Eigenschaften Wirkungen).
Für Patienten die eine HCV Infektion vom Genotyp 4 und eine HIV-1-Koinfektion haben, liegen keine Daten vor.
Empfänger einer Lebertransplantation
Viekirax und Exviera in Kombination mit Ribavirin werden für eine 24-wöchige Behandlung bei Empfängern einer Lebertransplantation mit HCV-Infektion vom Genotyp 1 und normaler Leberfunktion oder milder Fibrose (Metavir Score ≤2) empfohlen. Eine niedrigere Ribavirin-Dosis bei Behandlungsbeginn ist möglicherweise angezeigt. In der Studie nach Lebertransplantation wurde eine individuelle Ribavirin-Dosis gegeben, und die meisten Patienten erhielten 600 bis 800 mg täglich (siehe «Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik»). Bezüglich Dosierungsempfehlungen mit Calcineurinhemmern siehe «Interaktionen».
Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Bei Patienten mit leichter oder mittelstarker Beeinträchtigung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung von Viekirax erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»). Viekirax und Exviera wurden nicht in Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion untersucht und sollten deshalb in dieser Patientengruppe nicht angewendet werden. Konkrete Anweisungen zur Dosierung von Ribavirin einschliesslich Dosisänderungen bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion sind der Fachinformation von Ribavirin zu entnehmen.
Beeinträchtigung der Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh A) ist keine Dosisanpassung von Viekirax erforderlich. Bei Patienten mit mittelstarker oder starker Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh B oder Child-Pugh C) ist Viekirax kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen», «Warnhinwiese und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Bei geriatrischen Patienten ist keine Anpassung der Viekirax-Dosis erforderlich (siehe «Pharmakokinetik»).
Pädiatrie
Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax bei Kindern unter 18 Jahren sind nicht nachgewiesen. Es sind keine Daten verfügbar.
Ethnische Zugehörigkeit
In Probanden asiatischer Abstammung war die Exposition gegenüber Paritaprevir erhöht. Aufgrund limitierter verfügbarer Daten zur Sicherheit in asiatischen Patienten kann keine Dosisempfehlung gegeben werden. Die Therapie bei asiatischen Patienten sollte mit Vorsicht und unter engmaschiger klinischer Kontrolle und Kontrolle der Laborwerte erfolgen.
Anwendung
Die Filmtabletten sind zur oralen Einnahme bestimmt. Die Patienten sind anzuweisen, die Tabletten ganz (d.h. unzerkaut, nicht zerbrochen und nicht aufgelöst) zu schlucken. Zur Maximierung der Absorption sollten Viekirax-Tabletten mit Nahrung eingenommen werden, wobei Fett- und Kaloriengehalt unerheblich sind (siehe «Pharmakokinetik»).
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe «Zusammensetzung»).
Wenn Viekirax zusammen mit Exviera und/oder Ribavirin angewendet wird, gelten die Kontraindikationen dieser Arzneimittel auch für das Kombinationsregime. Es sind die Fachinformationen der in Kombination mit Viekirax angewendeten Arzneimittel zu beachten.
Die Anwendung von Ribavirin ist bei Schwangeren und bei Männern mit schwangerer Partnerin kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Kontraindiziert bei Patienten mit mittelstarker oder starker Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh B oder C).
Arzneimittel, bei denen erhöhte Plasmaspiegel mit schwerwiegenden Ereignissen verbunden sind und die empfindliche CYP3A-Substrate sind, sollten nicht gemeinsam mit Viekirax verabreicht werden (siehe «Interaktionen»).
Starke CYP2C8-Inhibitoren können zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Dasabuvir führen und sollten nicht gemeinsam mit Viekirax in Kombination mit Exviera angewendet werden (siehe «Interaktionen»).
Moderate oder starke CYP3A-Induktoren können zu einer erheblichen Senkung der Plasmakonzentrationen von Ombitasvir, Paritaprevir und Dasabuvir führen und sollten nicht gemeinsam mit Viekirax angewendet werden. Starke CYP2C8-Induktoren können zu einer erheblichen Senkung der Plasmakonzentrationen von Dasabuvir führen und sollten nicht gemeinsam mit Viekirax in Kombination mit Exviera angewendet werden (siehe «Interaktionen»).
Die folgenden Wirkstoffe sind bei Anwendung von Viekirax und Exviera kontraindiziert (siehe «Interaktionen»):
-
Alfuzosinhydrochlorid
-
Astemizol, Terfenadin
-
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital
-
Cisaprid
-
Colchicin bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung
-
Dronedaron
-
Efavirenz
-
Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergonovin, Methylergometrin
-
ethinylestradiolhaltige Präparate, wie z.B. die meisten Kombinationskontrazeptiva (Tabletten, Vaginalringe wie auch Patches) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
-
Fusidinsäure
-
Gemfibrozil
-
Lovastatin, Simvastatin
-
Lurasidon
-
orales Midazolam, Triazolam
-
Pimozid
-
Ranolazin
-
Rifampicin
-
Salmeterol
-
Sildenafil (zur Behandlung von pulmonal-arterieller Hypertonie)
-
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Viekirax muss in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion verordnet werden. Es sind die Fachinformationen der in Kombination mit Viekirax angewendeten Arzneimittel zu beachten.
Nach Markteinführung wurden Fälle von Leberdekompensation und Leberversagen, einschliesslich Lebertransplantation und tödlicher Ausgang, in Patienten, welche mit Viekirax mit und ohne Exviera und mit und ohne Ribavirin behandelt wurden, berichtet. Die meisten Patienten mit diesen schwerwiegenden Folgeerscheinungen hatten Anzeichen einer fortgeschrittenen oder dekompensierten Leberzirrhose vor Start der Therapie. Die berichteten Fälle traten typischerweise in den ersten 4 Behandlungswochen auf und waren charakterisiert durch den akuten Anstieg der direkten Bilirubin-Serumwerte und ohne gleichzeitige ALT-Erhöhung, verbunden mit klinischen Anzeichen und Symptomen einer Leberdekompensation.
Die Anwendung von Viekirax ist bei Patienten mit mittelstarker oder starker Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh B oder C) kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen», «Unerwünschte Wirkungen» und «Pharmakokinetik»).
Für Patienten mit Zirrhose (Child-Pugh A):
-
Überwachen Sie diese auf klinische Anzeichen und Symptome einer Leberdekompensation (wie z.B. Aszitis, hepatische Enzephalopathie, Varizenblutung).
-
Die Leberwerte, einschliesslich direktem Serum-Bilirubin, sollten zu Beginn der Therapie, innerhalb der ersten vier Behandlungswochen, und sofern klinisch indiziert, kontrolliert werden.
Beenden Sie die Therapie in Patienten, die Anzeichen einer Leberdekompensation entwickeln.
Erhöhungen des ALT-Serumspiegels
In klinischen Studien mit Viekirax und Exviera mit oder ohne Ribavirin entwickelten circa 1% (35 von 3‘039) der Studienteilnehmer vorübergehende ALT-Serumspiegelerhöhungen über dem 5-Fachen der oberen Normgrenze (ULN) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese ALT Erhöhungen waren asymptomatisch und traten im Allgemeinen in den ersten 4 Behandlungswochen und ohne gleichzeitige Erhöhung der Bilirubin-Serumwerte auf und nahmen innerhalb circa 2 Wochen nach Einsetzen bei fortgeführter Therapie mit Viekirax und Exviera mit oder ohne Ribavirin wieder ab.
Diese ALT-Erhöhungen waren signifikant häufiger in der Patientinnensubgruppe, die ethinylestradiolhaltige Präparate wie z.B. Kombinationskontrazeptiva (Tabletten, Vaginalringe wie auch Patches) benützten (6 von 23 Patientinnen, siehe «Kontraindikationen»). Demgegenüber waren ALT-Erhöhungen bei Patientinnen, die andere, typischerweise in der Hormonersatztherapie eingesetzte Östrogene (z.B. orales und topisches Estradiol und konjugierte Östrogene) benutzten, ähnlich häufig im Vergleich zu Patienten, die keine östrogenhaltige Arzneimittel verwendeten (1 von 89 gegenüber 28 von 2‘927), ungefähr 1%. Die Anzahl dieser Patientinnen war jedoch in den klinischen Studien nicht ausreichend (89 Patientinnen) um eine ALT-Erhöhung bei gleichzeitiger Anwendung von Hormonersatztherapie völlig auszuschliessen.
Anwenderinnen ethinylestradiolhaltiger Präparate (d.h. die meisten oralen Kombinationskontrazeptive oder kontrazeptive Vaginalringe) müssen diese ca. 2 Wochen vor Beginn der Therapie mit Viekirax und Exviera absetzen bzw. auf eine alternative Verhütungsmethode wechseln (z.B. Progesteronmonopräparate oder nicht-hormonale Methoden) (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»). Die Therapie mit ethinylestradiolhaltigen Arzneimitteln kann ungefähr 2 Wochen nach Abschluss der Behandlung mit Viekirax und Exviera wiederaufgenommen werden.
Anwenderinnen von anderen, üblicherweise in der Hormonersatztherapie eingesetzten Östrogenen (z.B. orales und topisches Estradiol und konjugierte Östrogene) sollten diese während der Therapiedauer von Viekirax und Exviera absetzen. Andernfalls sollten diesen Patientinnen besonders überwacht werden und die Leberenzyme sollten während der Therapie regelmässig kontrolliert werden. Obwohl die ALT-Erhöhungen unter Viekirax und Exviera asymptomatisch waren, sollten die Patienten grundsätzlich angewiesen werden, auf frühe Warnzeichen einer Leberentzündung, beispielsweise Müdigkeit, Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie spätere Anzeichen wie Ikterus und entfärbter Stuhl zu achten, und bei Auftreten solcher Symptome unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Eine routinemässige Kontrolle der Leberenzyme ist nicht notwendig (ausser in oben genannten Fällen).
Falls die ALT-Werte über die Ausgangswerte hinaus ansteigen, sollten sie engmaschig überwacht werden:
-
Viekirax und Exviera sind abzusetzen, wenn der ALT-Anstieg mit Zeichen oder Symptomen einer Leberentzündung oder einer Erhöhung des konjugierten Bilirubins, der alkalischen Phosphatase oder der INR einhergeht.
Schwangerschaft und gemeinsame Anwendung mit Ribavirin
Ribavirin kann Geburtsfehler bzw. den Tod des Fötus nach Exposition verursachen (siehe «Kontraindikationen»). Bei gemeinsamer Anwendung von Viekirax und Ribavirin müssen weibliche Patienten sowie Partnerinnen männlicher Patienten unbedingt dafür sorgen, dass eine Schwangerschaft vermieden wird, da bei allen gegenüber Ribavirin exponierten Tierarten signifikante teratogene bzw. embryozide Wirkungen aufgezeigt worden sind. Mit der Anwendung von Viekirax in Kombination mit Ribavirin sollte nicht begonnen werden, sofern nicht unmittelbar vor Therapiebeginn ein negativer Schwangerschaftsbefund vorliegt. Patientinnen im gebärfähigen Alter und ihre Partner sowie männliche Patienten und ihre Partnerinnen müssen während der Behandlung und während mindestens 6 Monaten nach Abschluss der Behandlung mindestens zwei wirksame Verhütungsmethoden anwenden. Für zusätzliche sicherheitsrelevante Informationen zu speziellen hormonellen Verhütungsmitteln siehe «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Erhöhungen des ALT Serumspiegels» und «Interaktionen». In dieser Zeit müssen routinemässig monatlich Schwangerschaftstests durchgeführt werden (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit» und Fachinformation von Ribavirin).
Begleitmedikation
Aufgrund der komplexen pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Interaktionsmöglichkeiten können die Ergebnisse von in Studien untersuchten Begleitmedikationen nicht ohne Weiteres auf andere, nicht untersuchte Begleitmedikationen übertragen werden. Sollte es notwendig sein, eine nicht untersuchte Begleitmedikation zu verabreichen, sollte dies mit Vorsicht unter klinischer Kontrolle und Kontrolle der Laborwerte erfolgen.
Anwendung zusammen mit Statinen
Eine gleichzeitige Anwendung von Viekirax und Exviera und Statinen kann zu einer signifikanten Erhöhung der Konzentration der Statine führen, was mit einem erhöhten Risiko einer Myopathie und einer Rhabdomyolyse einhergeht. Die gemeinsame Anwendung mit Statinen wird nicht empfohlen. Eine begleitende Therapie mit Statinen sollte abgesetzt werden, es sei denn, die Weiterführung der Statin-Therapie ist unbedingt erforderlich (siehe «Interaktionen»).
Anwendung mit Fluticason (von CYP3A metabolisierte Glukokortikoide)
Bei der Anwendung von Viekirax mit Fluticason oder anderen von CYP3A4 metabolisierten Glukokortikoiden ist Vorsicht geboten. Bei gleichzeitiger Anwendung inhalierter Glukokortikoide, die von CYP3A metabolisiert werden, kann sich die systemische Konzentration der Glukokortikoide erhöhen, und es sind Fälle von Cushing-Syndrom und nachfolgender Nebennierensuppression unter Ritonavir-haltigen Regimes berichtet worden. Eine gleichzeitige Anwendung von Viekirax und Glukokortikoiden, insbesondere über längere Zeit, sollte nur dann erfolgen, wenn der mögliche Nutzen der Behandlung das Risiko systemischer Auswirkungen der Kortikosteroide überwiegt.
Anwendung mit Quetiapin
Die Anwendung von Viekirax und Exviera zusammen mit Quetiapin ist nicht zu empfehlen, da sich die Quetiapin-Exposition dadurch erhöht. Wenn eine gemeinsame Verabreichung dieser Arzneimittel erforderlich ist, reduzieren Sie die Quetiapin-Dosis auf 1/6 der bisherigen Dosis und überwachen Sie den Patienten im Hinblick auf quetiapin-assoziierte unerwünschte Wirkungen. Empfehlungen zur Überwachung von Patienten auf unerwünschte Wirkungen finden Sie in der Fachinformation zu Quetiapin.
Beeinträchtigung der Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh A) ist keine Dosisanpassung von Viekirax erforderlich. Viekirax ist kontraindiziert bei Patienten mit mittelstarker oder starker Beeinträchtigung der Leberfunktion (Child-Pugh B oder C) (siehe «Kontraindikationen», und «Pharmakokinetik»).
Behandlung von Patienten mit den HCV-Genotypen 2, 3, 5, 6
Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax bei Patienten mit anderen HCV-Genotypen als Genotyp 1 und 4 sind nicht nachgewiesen.
Gemeinsame Anwendung mit anderen direkt wirkenden Virostatika gegen HCV
Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax in Kombination mit Exviera und/oder Ribavirin sind nachgewiesen. Die gemeinsame Anwendung von Viekirax mit anderen Virostatika wurde nicht untersucht und kann daher nicht empfohlen werden.
Beeinträchtigung der Nierenfunktion
Bei Anwendung von Viekirax in Kombination mit Ribavirin bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <50 ml/Min. ist ausserdem die Fachinformation von Ribavirin zu beachten.
Koinfektion mit HCV und HBV (Hepatitis-B-Virus)
Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax bei Patienten mit HCV/HBV-Koinfektion sind nicht nachgewiesen.
Pädiatrie
Sicherheit und Wirksamkeit von Viekirax bei Kindern unter 18 Jahren sind nicht nachgewiesen. Es sind keine Daten verfügbar.
Interaktionen
Einige in vivo Interaktionsstudien haben Resultate ergeben, die mit in vitro Erkenntnissen nicht vollständig erklärbar sind. Die dort beobachteten Interaktionen können durch ein komplexes Zusammenspiel von Enzym- und/oder Transportsystemen, aber auch durch noch unbekannte Interaktionsmechanismen bewirkt worden sein. Aufgrund dieser komplexen pharmakokinetischen Interaktionsmöglichkeiten können die Ergebnisse von in Studien untersuchten Begleitmedikationen nicht ohne Weiteres auf andere, nicht untersuchte Begleitmedikationen übertragen werden. Sollte es notwendig sein, eine nicht untersuchte Begleitmedikation zu verabreichen, sollte dies mit Vorsicht und unter klinischer Kontrolle und engmaschiger Kontrolle der Laborwerte erfolgen.
Potenzieller Einfluss von Viekirax und Exviera auf andere Substanzen
Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir sind in vitro Inhibitoren von P-gp, Bei Anwendung mit Viekirax und Exviera wurde eine leichte Erhöhung der Exposition gegenüber dem sensitiven P-gp-Substrat Digoxin festgestellt.
Paritaprevir hemmt OATP1B1 und OATP1B3. Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir hemmen BCRP. Ombitasvir, Paritaprevir und Dasabuvir hemmen UGT1A1 und Ritonavir ist ein Inhibitor von CYP3A4. Zusätzlich induziert Ritonavir mehrere CYP Enzyme.
Die gemeinsame Anwendung von Viekirax mit Exviera mit Substanzen, die vorwiegend von CYP3A und/oder UGT1A1 metabolisiert werden und /oder Substrate von, BCRP, P-gp, OATP1B1 oder OATP1B3 sind, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Substanzen führen.
Ombitasvir, Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir haben in vivo keine Hemmwirkung auf den organischen Anionentransporter OAT1 und in klinisch relevanten Konzentrationen voraussichtlich auch keine Hemmwirkung auf die organischen Kationentransporter OCT1 und OCT2, den organischen Anionentransporter OAT3 oder die Multidrug- und Toxin-Extrusionsproteine MATE1 und MATE2K.
Potenzieller Einfluss anderer Substanzen auf Viekirax und Exviera
Die gemeinsame Anwendung von Viekirax und Exviera mit starken Inhibitoren von CYP3A kann die Konzentration von Paritaprevir ansteigen lassen. Die gemeinsame Anwendung von Viekirax und Exviera mit moderaten oder starken CYP3A-Induktoren dürfte die Plasmakonzentrationen von Dasabuvir, Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir und damit auch deren therapeutische Wirkung voraussichtlich verringern. Bei gemeinsamer Anwendung von Viekirax und Exviera mit starken CYP2C8-Inhibitoren kann sich die Plasmakonzentration von Dasabuvir erhöhen. Schwache bis moderate CYP2C8-Inhibitoren haben keinen signifikanten Einfluss auf die Dasabuvir-Exposition. Bei gemeinsamer Anwendung von Viekirax und Exviera mit CYP2C8-Induktoren dürften sich die Plasmakonzentrationen von Dasabuvir und damit auch dessen therapeutische Wirkung voraussichtlich verringern.
Eine Veränderung der Expositionswerte (Cmax und AUC) von Paritaprevir, Ombitasvir und Dasabuvir um das 0,5- bis 2,0-Fache gilt nicht als klinisch relevant und erfordert keine Anpassung der Dosis von Viekirax oder Exviera.
Die gemeinsame Anwendung starker CYP2C8-Inhibitoren oder CYP2C8-Induktoren mit Viekirax und Exviera wird nicht empfohlen (siehe «Kontraindikationen»). Die Verabreichung moderater/starker CYP3A4-Induktoren zusammen mit Viekirax mit oder ohne Exviera ist nicht zu empfehlen (siehe «Kontraindikationen»).
Paritaprevir, Dasabuvir und Ritonavir sind Substrate von P-gp. Paritaprevir und Dasabuvir sind Substrate von BCRP. Ombitasvir ist ein Substrat von P-gp und/oder BCRP. Paritaprevir ist ein Substrat von OATP1B1 und OATP1B3. Die Auswirkungen einer Hemmung von P-gp, BCRP, OATP1B1 oder OATP1B3 auf die Exposition gegenüber Viekirax oder Exviera kann nicht vorhergesagt werden
Arzneimittelinteraktionsstudien
Als Richtlinie für medizinische Fachpersonen wurde ein Arzneimittel-Interaktionsprofil von Viekirax mit Exviera mit einer Reihe von häufig gemeinsam verordneten Medikamenten erstellt (Tabelle 3).
Wenn ein Patient während der Behandlung mit Viekirax mit Exviera bereits Medikamente anwendet oder mit einer Medikation beginnt, bei denen bzw. bei der von einer möglichen Arzneimittelinteraktion auszugehen ist, sollte eine Anpassung der Dosis der Begleitmedikation(en) oder eine entsprechende klinische Überwachung in Betracht gezogen werden.
Wenn aufgrund der Gabe von Viekirax mit Exviera Dosisanpassungen von Begleitmedikationen vorgenommen werden, sollten die Dosen nach Abschluss der Behandlung mit Viekirax und Exviera erneut angepasst werden.
Tabelle 3 gibt das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90% Konfidenzintervallen (KI) an.
Die Richtung des Pfeils zeigt jeweils die Richtung der Veränderung der Exposition (Cmax, AUC und Cmin) gegenüber Paritaprevir, Ombitasvir, Dasabuvir und dem gemeinsam angewendeten Arzneimittel an (↑ = Erhöhung (mehr als 20%), ↓ = Verringerung (mehr als 20%), ↔ = keine Veränderung (oder Veränderung um weniger als 20%)).
Bei Anwendung mit den in Tabelle 3 aufgeführten Begleitmedikamenten ist keine Dosisanpassung von Viekirax oder Exviera erforderlich. Arzneimittel, die in der Kombination mit Viekirax und Exviera kontraindiziert sind, sind in der Rubrik «Kontraindikationen» aufgeführt.
Tabelle 3. Interaktionen zwischen Viekirax mit Exviera und anderen Arzneimitteln
Wirkstoff |
Effekt |
Cmax |
AUC |
Ctrough |
Klinische Anmerkungen/Möglicher Interaktionsmechanismus |
ANGIOTENSIN-REZEPTOR ANTAGONISTEN
|
Valsartan†
Losartan†
Candesartan†
|
↑ Angiontensin-Rezeptor Antagonisten
|
|
|
|
Es werden eine Reduzierung der Angiotensin-Rezeptor Antagonisten-Dosis und eine Überwachung der Patienten empfohlen.
Mechanismus: CYP3A4- und/oder OATP1B-Hemmung durch Paritaprevir.
|
ANTIARRHYTHMIKA
|
Digoxin
(0.5 mg Einzeldosis)
|
↔ Digoxin
|
1,15
(1,04-1,27)
|
1,16
(1,09-1,23)
|
1,01
(0,97-1,05)
|
Zwar ist keine Anpassung der Digoxin-Dosis notwendig, dennoch wird eine entsprechende Überwachung der Serumkonzentration von Digoxin empfohlen.
Mechanismus: Die Erhöhung der Digoxin-Exposition ist möglicherweise auf eine Hemmung von P-gp durch Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir zurückzuführen.
|
↔ Dasabuvir
|
0,99
(0,92-1,07)
|
0,97
(0,91-1,02)
|
0,99
(0,92-1,07)
|
↔ Paritaprevir
|
0,92
(0,80-1,06)
|
0,94
(0,81-1,08)
|
0,92
(0,82-1,02)
|
↔ Ombitasvir
|
1,03
(0,97-1,10)
|
1,00
(0,98-1,03)
|
0,99
(0,96-1,02)
|
Amiodaron†, Bepridil†, Lidocain (systemisch)†, Quinidin†, Disopyramid†, Propafenon†
|
↑ Antiarrhythmika
|
|
|
|
Bei Antiarrhythmika, die zusammen mit Viekirax und Exviera verabreicht werden, ist Vorsicht geboten und eine Überwachung der therapeutischen Konzentration (soweit möglich) zu empfehlen.
|
ANTIBIOTIKA
|
Sulfamethoxazol, Trimethoprim
80/160 mg zweimal täglich
|
↑ Sulfomethoxazol
|
1,21
(1,15-1,28)
|
1,17
(1,14-1,20)
|
1,15
(1,10-1,20)
|
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Mechanismus: Erhöhung von Dasabuvir vermutlich aufgrund der Hemmung von CYP2C8 durch Trimethoprim.
|
↑ Trimethoprim
|
1,17
(1,12-1,22)
|
1,22
(1,18-1,26)
|
1,25
(1,19-1,31)
|
↔ Ombitasvir
|
0,88
(0,83-0,94)
|
0,85
(0,80-0,90)
|
NA
|
↓ Paritaprevir
|
0,78
(0,61-1,01)
|
0,87
(0,72-1,06)
|
NA
|
↑ Dasabuvir
|
1,15
(1,02-1,31)
|
1,33
(1,23-1,44)
|
NA
|
ANTIDIABETIKA
|
Metformin
500 mg Einzeldosis
|
↓ Metformin
|
0,77
(0,71-0,83)
|
0,90
(0,84-0,97)
|
NA
|
Es ist voraussichtlich keine Dosisanpassung erforderlich.
|
↔ Ombitasvir
|
0,92
(0,87-0,98)
|
1,01
(0,97-1,05)
|
1,01
(0,98-1,04)
|
Paritaprevir
|
0,63
(0,44-0,91)
|
0,80
(0,61-1,03)
|
1,22
(1,13-1,31)
|
↔ Dasabuvir
|
0,83
(0,74-0,93)
|
0,86
(0,78-0,94)
|
0,95
(0,84-1,07)
|
ANTIKOAGULANZIEN
|
Warfarin
(5 mg Einzeldosis)
|
↔ R-Warfarin
|
1,05
(0,95-1,17)
|
0,88
(0,81-0,95)
|
0,94
(0,84-1,05)
|
Zwar ist keine Anpassung der Warfarin-Dosis notwendig, dennoch wird eine entsprechende Überwachung des INR-Werts (International Normalized Ratio) empfohlen.
|
↔ S-Warfarin
|
0,96
(0,85-1,08)
|
0,88
(0,81-0,96)
|
0,95
(0,88-1,02)
|
↔ Dasabuvir
|
0,97
(0,89-1,06)
|
0,98
(0,91-1,06)
|
1,03
(0,94-1,13)
|
↔ Paritaprevir
|
0,98
(0,82-1,18)
|
1,07
(0,89-1,27)
|
0,96
(0,85-1,09)
|
↔ Ombitasvir
|
0,94
(0,89-1,00)
|
0,96
(0,93-1,00)
|
0,98
(0,95-1,02)
|
ANTIKONVULSIVA
|
Carbamazepin
(200 mg QD gefolgt von 200 mg zweimal täglich)
|
↑ Carbamazepin
|
1,10
(1,07-1,14)
|
1,17
(1,13-1,22)
|
1,35
(1,27-1,45)
|
Die gemeinsame Anwendung mit Enzyminduktoren kann zu erheblichen Verringerungen der Plasmakonzentrationen von Paritaprevir, Ritonavir und Dasabuvir führen und ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Mechanismus: CYP3A4-Induktion durch Carbamazepin.
|
↓ Carbamazepin-10,11-Epoxid
|
0,84
(0,82-0,87)
|
0,75
(0,73-0,77)
|
0,57
(0,54-0,61)
|
↓ Dasabuvir
|
0,45
(0,41-0,50)
|
0,30
(0,27-0,33)
|
k.A.
|
↓ Paritaprevir
|
0,34
(0,25-0,48)
|
0,30
(0,23-0,38)
|
k.A.
|
↓ Ombitasvir
|
0,69
(0,61-0,78)
|
0,69
(0,64-0,74)
|
k.A.
|
ANTIDEPRESSIVA
|
Escitalopram
10 mg Einzeldosis
|
↔ Escitalopram
|
1,00
(0,96-1,05)
|
0,87
(0,80-0,95)
|
k.A.
|
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
|
↑ S-Desmethylcitalopram
|
1,15
(1,10-1,21)
|
1,36
(1,03, 1,80)
|
k.A.
|
↔ Dasabuvir
|
1,10
(0,95-1,27)
|
1,01
(0,93-1,10)
|
0,89
(0,79-1,00)
|
↓ Paritaprevir
|
1,12
(0,88-1,43)
|
0,98
(0,85-1,14)
|
0,71
(0,56-0,89)
|
↔ Ombitasvir
|
1,09
(1,01-1,18)
|
1,02
(1,00-1,05)
|
0,97
(0,92-1,02)
|
Duloxetin
60 mg Einzeldosis
|
↓ Duloxetin
|
0,79
(0,67-0,94)
|
0,75
(0,67-0,83)
|
k.A.
|
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
|
↔ Dasabuvir
|
0,94
(0,81-1,09)
|
0,92
(0,81-1,04)
|
0,88
(0,76-1,01)
|
↓ Paritaprevir
|
0,79
(0,53-1,16)
|
0,83
(0,62-1,10)
|
0,77
(0,65-0,91)
|
↔ Ombitasvir
|
0,98
(0,88-1,08)
|
1,00
(0,95-1,06)
|
1,01
(0,96-1,06)
|
ANTIMYKOTIKA
|
Ketoconazol
400 mg einmal täglich
|
↑ Ketoconazol
|
1,15
(1,09-1,21)
|
2,17
(2,05-2,29)
|
k.A.
|
Ketoconazoldosen über 200 mg/Tag werden nicht empfohlen.
Mechanismus: Hemmung von CYP3A4/P-gp durch Ketoconazol und Ritonavir.
|
↑ Dasabuvir
|
1,16
(1,03-1,32)
|
1,42
(1,26-1,59)
|
k.A.
|
↑ Paritaprevir
|
1,37
(1,11-1,69)
|
1,98
(1,63-2,42)
|
k.A.
|
↔ Ombitasvir
|
0,98
(0,90-1,06)
|
1,17
(1,11-1,24)
|
k.A.
|
Voriconazol†
|
↓ Voriconazol
|
|
|
|
Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen, es sei denn, eine Nutzen-Risiko-Abwägung rechtfertigt die Anwendung von Voriconazol.
|
WIRKSTOFFE GEGEN GICHT
|
Colchicin†
|
↑ Colchicin
|
|
|
|
Ist die gemeinsame Behandlung mit Viekirax erforderlich, wird für Patienten mit normaler Nieren- oder Leberfunktion empfohlen, die Colchicindosis zu reduzieren oder die Therapie mit Colchicin zu unterbrechen. Siehe auch Colchicin Fachinformation. Bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörung ist die gemeinsame Anwendung von Colchicin kontraindiziert.
Mechanismus: CYP3A4 Hemmung durch Ritonavir.
|
LIPIDSENKER
|
Gemfibrozil
600 mg zweimal täglich
|
↑ Dasabuvir
|
2,01
(1,71-2,38)
|
11,25
(9,05-13,99)
|
-
|
Die gemeinsame Anwendung ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Mechanismus: Erhöhung der Dasabuvir-Exposition aufgrund der Hemmung von CYP2C8 durch Gemfibrozil. Erhöhung von Paritaprevir vermutlich aufgrund der Hemmung von OATP1B durch Gemfibrozil.
|
↑
Paritaprevir
|
1,21
(0,94-1,57)
|
1,38
(1,18-1,61)
|
k.A.
|
Ombitasvir (keine Dosisangabe)
|
-
|
-
|
k.A.
|
KALZIUMKANALBLOCKER
|
Amlodipin Besylat
5 mg Einzeldosis
|
↑ Amlodipin
|
1,26
(1,11-1,44)
|
2,57
(2,31-2,86)
|
k.A.
|
Es werden eine Reduzierung der Amlodipin-Dosis um 50% und eine klinische Überwachung der Patienten empfohlen.
Mechanismus: Hemmung von CYP3A4 durch Ritonavir
|
↔ Dasabuvir
|
1,05
(0,97-1,14)
|
1,01
(0,96-1,06)
|
0,95
(0,89-1,01)
|
↓ Paritaprevir
|
0,77
(0,64-0,94)
|
0,78
(0,68-0,88)
|
0,88
(0,80-0,95)
|
↔ Ombitasvir
|
1,00
(0,95-1,06)
|
1,00
(0,97-1,04)
|
1,00
(0,97-1,04)
|
Nifedipin†
Diltiazem†
Verapamil†
|
↑ Kalziumkanalblocker
|
|
|
|
Es werden eine Reduzierung der Kalziumkanalblocker-Dosis und eine klinische Überwachung der Patienten empfohlen.
Mechanismus: CYP3A4/Pgp- Hemmung.
|
KONTRAZEPTIVA
|
Ethinylestradiol/Norgestimat
0.035/0.25 mg einmal täglich 1
|
↔ Ethinylestradiol
|
1,16
(0,90-1,50)
|
1,06
(0,96-1,17)
|
1,12
(0,94-1,33)
|
Die gemeinsame Anwendung ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnamen») Die Einnahme ethinylestradiolhaltiger Präparate kann 2 Wochen nach Therapieende von Viekirax und Exviera wieder aufgenommen werden.
Mechanismus: Möglicherweise auf die Hemmung von UGT durch Paritaprevir, Ombitasvir und Dasabuvir zurückzuführen.
|
↑ Norgestrel
|
2,26
(1,91-2,67)
|
2,54
(2,09-3,09)
|
2,93
(2,39-3,57)
|
↑ Norelgestromin
|
2,01
(1,77-2,29)
|
2,60
(2,30-2,95)
|
3,11
(2,51-3,85)
|
↓ Dasabuvir
|
0,51
(0,22-1,18)
|
0,48
(0,23-1,02)
|
0,53
(0,30-0,95)
|
↓ Paritaprevir
|
0,70
(0,40-1,21)
|
0,66
(0,42-1,04)
|
0,87
(0,67-1,14)
|
↔ Ombitasvir
|
1,05
(0,81-1,35)
|
0,97
(0,81-1,15)
|
1,00
(0,88- 1,12)
|
Norethindron («Progestin only»-Pille)
(0.35 mg einmal täglich)
|
↔ Norethindron
|
0,83
(0,69-1,01)
|
0,91
(0,76-1,09)
|
0,85
(0,64-1,13)
|
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
|
↔ Dasabuvir
|
1,01
(0,90-1,14)
|
0,96
(0,85-1,09)
|
0,95
(0,80-1,13)
|
↑ Paritaprevir
|
1,24
(0,95-1,62)
|
1,23
(0,96-1,57)
|
1,43
(1,13-1,80)
|
↔ Ombitasvir
|
1,00
(0,93-1,08)
|
0,99
(0,94-1,04)
|
0,97
(0,90-1,03)
|
DIURETIKA
|
Furosemid
(20 mg Einzeldosis)
|
↑ Furosemid
|
1,42
(1,17-1,72)
|
1,08
(1,00-1,17)
|
k.A.
|
Je nach klinischem Ansprechen kann eine Reduzierung der Dosis um bis zu 50% in Betracht gezogen werden. Es wird eine klinische Überwachung der Patienten empfohlen.
Mechanismus: Möglicherweise auf die Hemmung von UGT1A1 durch Paritaprevir, Ombitasvir und Dasabuvir zurückzuführen.
|
↔ Dasabuvir
|
1,12
(0,96-1,31)
|
1,09
(0,96-1,23)
|
1,06
(0,98-1,14)
|
↑ Paritaprevir
|
0,93
(0,63-1,36)
|
0,92
(0,70-1,21)
|
1,26
(1,16-1,38)
|
↔ Ombitasvir
|
1,14
(1,03-1,26)
|
1,07
(1,01-1,12)
|
1,12
(1,08-1,16)
|
HIV-VIROSTATIKA: PROTEASEINHIBITOREN
|
Lopinavir/Ritonavir
400/100 mg zweimal täglich
|
↔ Lopinavir
|
0,87
(0,76-0,99)
|
0,94
(0,81-1,10)
|
1,15
(0,93-1,42)
|
Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich erhöht die Konzentration von Paritaprevir. Die Anwendung von Lopinavir/Ritonavir zusammen mit Viekirax + Exviera wird nicht empfohlen.
Mechanismus: Die Erhöhung der Paritaprevir-Exposition ist möglicherweise auf die Hemmung von CYP3A/Effluxtransportern durch die zusätzliche Ritonavirdosis zurückzuführen.
|
↓ Dasabuvir
|
0,99
(0,75-1,31)
|
0,93
|
|