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PERLINGANIT Inf Lös 10 mg/10ml
2016-11-22 10:14:35 来源: 作者: 【 】 浏览:493次 评论:0

Perlinganit®

UCB-Pharma SA

AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Nitroglycerin (Glyceroltrinitrat).

Hilfsstoffe: Propylenglykol, wasserfreie Glukose, Wasser für Injektionszwecke.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Ampulle (10 ml) Perlinganit enthält 10 mg Nitrolgycerin in isotonischer Infusionslösung zur intravenösen Anwendung (1 mg/ml).

1 Durchstechflasche (50 ml) Perlinganit enthält 50 mg Nitroglycerin in isotonischer Infusionslösung zur intravenösen Anwendung (1 mg/ml).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Schweres Angina-pectoris-Syndrom; Prinzmetal-Angina; akute Linksherzinsuffizienz mit und ohne Myokardinfarkt, besonders bei erhöhten Füllungsdrücken und vermindertem Herzminutenvolumen; akutes Lungenödem und Prälungenödem; hypertensive Krise und kontrollierte Hypotension.

Dosierung/Anwendung

Die Glyceroltrinitratlösung ist für die intravenöse Dauerinfusion unter Verwendung von automatischen Infusionsgeräten vorgesehen.

Die Infusion kann sowohl verdünnt als auch unverdünnt erfolgen, sie ist gebrauchsfertig für Infusionspumpen.

Die Dosierung ist dem individuellen Bedarf des Patienten und der jeweiligen Situation anzupassen. Erfahrungsgemäss werden Dosen zwischen 2 und 8 mg Glyceroltrinitrat pro Stunde verabreicht. ln selteneren Fällen wurden Dosen bis zu 10 mg/Stunde benötigt. Die übliche Dosierung zum Erreichen einer kontrollierten perioperativen Hypotonie wird mit 5-25 Mikrogramm pro Minute angegeben, welche im Verlauf auf 10-200 Mikrogramm pro Minute je nach Response gesteigert werden konnte.

Es wird empfohlen, die intravenöse Verabreichung von Glyceroltrinitrat nur unter kontinuierlichem Monitoring des EKG und der hämodynamischen Parameter des Patienten durchzuführen und die Dosis entsprechend diesen Messwerten anzupassen.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion kann eine Dosisreduktion erforderlich sein und die klinische Reaktion könnte eine zusätzliche Überwachung erfordern.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Die Anwendung und Sicherheit von Perlinganit bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Anwendung bei älteren Patienten

Die Anwendung bei älteren Patienten sollte im Allgemeinen mit Vorsicht erfolgen, da diese empfindlicher auf eine Behandlung mit Glyceroltrinitrat reagieren können.

Dauer der Anwendung

Je nach klinischem Bild, Hämodynamik und EKG: Dauer der Behandlung bis zu 3 Tagen.

Konzentration Infusionsgeschwindigkeit
100 µg/ml
5× 10 ml Ampullen Perlinganit in 500 ml oder
1× 50 ml Flasche Perlinganit in 500 ml
ml/Stunde Standardtropfen/Minute Pädiatrische Mikro-Tropfen/Minute

Dosierung (µg/min)

10 6 2 6
20 12 4 12
30 18 6 18
40 24 8 24
50 30 10 30
60 36 12 36
70 42 14 42
80 48 16 48
90 54 18 54
100 60 20 60
110 66 22 66
120 72 24 72
130 78 26 78
140 84 28 84
150 90 30 90

Konzentration Infusionsgeschwindigkeit
200 µg/ml
2× 50 ml Flaschen Perlinganit in 500 ml
ml/Stunde Standardtropfen/Minute Pädiatrische Mikro-Tropfen/Minute

Dosierung (µg/min)

20 6 2 6
40 12 4 12
60 18 6 18
80 24 8 24
100 30 10 30
120 36 12 36
140 42 14 42
160 48 16 48
180 54 18 54
200 60 20 60
220 66 22 66
240 72 24 72
260 78 26 78
280 84 28 84
300 90 30 90

Konzentration Infusionsgeschwindigkeit
300 µg/ml
3× 50 ml Flaschen Perlinganit in 500 ml
ml/Stunde Standardtropfen/Minute Pädiatrische Mikro-Tropfen/Minute

Dosierung (µg/min)

30 6 2 6
60 12 4 12
90 18 6 18
120 24 8 24
150 30 10 30
180 36 12 36
210 42 14 42
240 48 16 48
270 54 18 54
300 60 20 60
330 66 22 66
360 72 24 72
390 78 26 78
420 84 28 84
450 90 30 90

Konzentration Infusionsgeschwindigkeit
400 µg/ml
4× 50 ml Flaschen Perlinganit in 500 ml
ml/Stunde Standardtropfen/Minute Pädiatrische Mikro-Tropfen/Minute

Dosierung (µg/min)

40 6 2 6
80 12 4 12
120 18 6 18
160 24 8 24
200 30 10 30
240 36 12 36
280 42 14 42
320 48 16 48
360 54 18 54
400 60 20 60
440 66 22 66
480 72 24 72
520 78 26 78
560 84 28 84
600 90 30 90

1 ml = 60 pädiatrische Mikrotropfen = 20 Standardtropfen.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Nitratverbindungen oder einen der Hilfsstoffe,
  • akutes Kreislaufversagen (kardiogener Schock, Gefässkollaps),
  • akuter Myokardinfarkt mit niedrigen Füllungsdrücken (Ausnahme Intensivstation und ständige Herz-Kreislauf-Überwachung),
  • ausgeprägte Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 90 mmHg),
  • schwere Hypovolämie,
  • schwere Anämie,
  • Myokardinsuffizienz infolge einer Obstruktion, Aorten- oder Mitralstenose, hypertropher-obstruktiver Kardiomyopathie oder konstriktiver Perikarditis,
  • Perikardtamponade,
  • toxisches Lungenödem,
  • Zustände mit erhöhtem intrakranialen Druck,
  • Die gleichzeitige Anwendung von Glyceroltrinitrat mit folgenden Wirkstoffen ist kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»):
    • Phosphodiesterasehemmer (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
    • Riociguat, ein Stimulator der löslichen Guanylatzyklase.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Aufgrund seiner pharmakologischen Wirkung (Hemmung des Abbaus von cGMP) potenzieren Phosphodiesterase-Hemmer (z.B. Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil) den blutdrucksenkenden Effekt von Nitraten und anderen NO-Donatoren, was zu schwerwiegender therapieresistenter Hypotension führen kann. Daher ist die Einnahme von Phosphodiesterase-Hemmer während der Behandlung mit Perlinganit kontraindiziert. Der Patient muss über diese potentiell lebensbedrohende Interaktion informiert werden.

Bei Patienten mit Diabetes Mellitus ist zu berücksichtigen, dass die Lösung Glucose (48 mg/ml) enthält. Bei diesen Patienten sollte der Blutzucker überwacht werden.

Perlinganit darf nur mit besonderer Vorsicht und nur unter medizinscher Kontrolle angewendet werden:

  • bei niedrigen Füllungsdrücken, z.B. bei akutem Herzinfarkt, eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (Linksherzinsuffizienz): Eine Blutdrucksenkung unter 90 mmHg systolisch sollte vermieden werden (s. «Kontraindikationen»).
  • Bei Neigung zu Kreislaufregulationsstörungen (orthostatische Dysregulation).

Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitratverbindungen wurden beschrieben. Um eine Verringerung oder einen Verlust des Effektes zu verhindern sollten kontinuierlich hohe Dosierung vermieden werden.

Materialien aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polytetrafluorethylen (PTFE) haben sich bei der Infusion von Perlinganit Lösung bewährt. Infusionsmaterial aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU) führt zu erheblichen Wirkstoffverlusten durch Adsorption. Wenn diese Materialien verwendet werden, sollte die Dosis den Patientenerfordernissen entsprechend angepasst werden.

Aufgrund der zerebralen Vasodilatation verursacht (Glyceroltrinitrat) dosisabhängige Kopfschmerzen. Sie lassen häufig nach ein paar Tagen nach, auch wenn die Therapie fortgeführt wird. Bestehen die Kopfschmerzen bei einer intermittierenden Therapie fort, sollten sie mit einem schwachen Analgetikum behandelt werden. Lassen sich die Kopfschmerzen nicht behandeln, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Glyceroltrinitrat Dosierung verringert oder die Behandlung ausgesetzt werden muss.

Eine leichte reflexinduzierte Erhöhung der Herzfrequenz lässt sich vermeiden, indem nötigenfalls kombiniert mit Betablockern behandelt wird.

Hypoxämie, gestörte Ventilation/Perfusion

Bei Patienten mit einer anämisch bedingten Hypoxämie (einschliesslich durch Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel bedingte Formen) sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen, da diese Patienten eine verminderte Biotransformation von Glyceroltrinitrat aufweisen.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Hypoxämie und/oder Störung der pulmonalen Ventilation/Perfusion in Folge kardialer oder pulmonaler Erkrankung. Bei diesen Patienten kann die Gabe von Glyceroltrinitrat zu einer weiteren Verschlechterung der Hypoxämie bzw. des Ventilation/Perfusion-Verhältnisses führen. Dies kann im Falle einer bestehenden koronaren Herzerkrankung eine Myokardischämie auslösen.

Patienten mit Angina pectoris, Myokardinfarkt oder zerebraler Ischämie leiden häufig an Störungen der kleinen Atemwege (vor allem an alveolärer Hypoxie). In diesen Fällen erfolgt eine Vasokonstriktion innerhalb der Lungen, um die Perfusion aus Bereichen der alveolären Hypoxie in die Lungenbereiche mit besserer Ventilation zu verschieben (Euler–Liljestrand- Mechanismus). Nitroglycerin als wirkungsstarker Vasodilatator könnte diese protektive Vasokonstriktion umkehren, woraus sich dann eine erhöhte Perfusion der schwach ventilierten Bereiche ergäbe. In der Folge würde sich das Ventilations/Perfusions-Gleichgewicht verschlechtern und zu einer weiteren Verminderung des O2-Partialdruckes im arteriellen Blut führen.

Langzeitbehandlung mit Nitraten, Symptome bei plötzlichem Absetzen

Das plötzliche Beenden einer Langzeitbehandlung mit Nitraten wurde mit ungünstigen Patienten-Outcomes in Verbindung gebracht. Eine Langzeitbehandlung sollte deswegen nicht plötzlich beendet werden.

Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

Die Anwendung von Nitraten bei Angina pectoris-Beschwerden, welche durch eine HCM bedingt sind, kann diese aggravieren bzw. Hypotonie und Synkopen auslösen.

Patienten mit Volumenmangel (auch unter Diuretika)

Solche Patienten haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Hypotonie, einer paradoxen Bradykardie und eine erhöhte lnzidenz von Angina pectoris. Ein Volumenmangel sollte vor Anwendung von Perlinganit behoben werden.

Methämoglobinämia

Nach Behandlung mit Glyceroltrinitrat wurde von einer Methämoglobinämie berichtet. Die Behandlung einer Methämoglobinämie mit Methylenblau ist bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Mangel oder Methämoglobinreduktase-Mangel kontraindiziert (siehe «Überdosierung»)

Interaktionen

Die gleichzeitige Einnahme von anderen Vasodilatatoren, Antihypertensiva (z.B. Kalziumantagonisten, ACE-Hemmer), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von Perlinganit verstärken.

Perlinganit Lösung kann bei gleichzeitiger Anwendung von Dihydroergotamin (DHE) zum Anstieg des DHE-Spiegels führen und damit dessen Wirkung verstärken.

Dies verlangt eine besondere Vorsicht, da DHE die Wirkung von Glyceroltrinitrat antagonisiert und zu einer koronaren Gefässverengung führen kann.

Die gleichzeitige Gabe von Glyceroltrinitrat-Lösung und Gewebe-Plasminogen-Aktivator (t-PA) kann die Plasma-Clearance von t-PA beschleunigen.

Bei gleichzeitiger, intravenöser Anwendung von Heparin und Glyceroltrinitrat-Lösung kann es zu einer partiellen Wirkungsabschwächung von Heparin kommen.

Der Einsatz von GTN (Glyceroltrinitrat) mit Riociguat, einem Stimulator der löslichen Guanylatzyklase, ist kontraindiziert (vgl. Rubrik «Kontraindikationen»), da sich die blutdrucksenkende Wirkung der Medikamente gegenseitig verstärken kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Perlinganit und ASS kann den blutdrucksenkenden Effekt von Perlinganit verstärken.

Nichtsteroidale Antiphlogistika, ausser Acetylsalicylsäure, können die therapeutische Wirkung von Glyceroltrinitrat verringern.

Sapropterin (Tetrahydrobiopterin, BH4) ist ein Co-Faktor der Stickstoffmonoxid-Synthetase. Vorsicht ist geboten, wenn sapropterinhaltige Arzneimittel zusammen mit gefässerweiternden Wirkstoffen, die in den Stoffwechsel oder die Wirkung von Stickstoffmonoxid (NO) eingreifen, einschliesslich klassischer NO-Donatoren (Glyceryltrinitrat (GTN), Isosorbiddinitrat (ISDN), Isosorbid-5-Mononitrat (ISMN) und andere), verabreicht werden.

Die blutdrucksenkende Wirkung von akut und chronisch applizierten Nitraten und anderen NO-Donatoren wird durch Sildenafil (Viagra®), Vardenafil (Levitra®) oder Tadalafil (Cialis®) verstärkt. Daher ist die Einnahme von Sildenafil während der Behandlung mit Perlinganit kontraindiziert. Falls dennoch Sildenafil eingenommen wurde, ist die Anwendung von Perlinganit innerhalb von 24 h nach Einnahme von Sildenafil (Viagra®) kontraindiziert.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. In tierexperimentellen Studien ergaben sich keine Hinweise auf teratogene Effekte. Unter diesen Umständen soll das Medikament in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Während der Behandlung mit Perlinganit soll nicht gestillt werden.

Die verfügbaren Daten zur Bestimmung des Säuglingsrisikos während des Stillens sind unzureichend und nicht aussagekräftig. Die Daten zeigen, dass Nitrate in die Muttermilch übergehen und zu Methämoglobinämien beim Säugling führen können. Das Ausmass des Übergangs von Nitroglycerin in die menschliche Muttermilch wurde nicht bestimmt. Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Perlinganit verzichtet werden soll bzw. die Behandlung mit Perlinganit zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt besonders bei Behandlungsbeginn und im Zusammenhang mit Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 <1/100), selten (≥1/10'000 <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Während der Anwendung von Glyceroltrinitrat können folgende unerwünschte Wirkungen auftreten:

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen.

Häufig: Schwindelgefühl (einschliesslich orthostatischer Schwindel), Schläfrigkeit.

Herzerkrankungen

Häufig: Tachykardie.

Gelegentlich: Verstärkung der Angina-pectoris-Symptomatik.

Nicht bekannt: Herzklopfen.

Gefässerkrankungen

Häufig: Orthostatische Hypotonie.

Gelegentlich: Kreislaufkollaps (manchmal auch mit bradykarden Herzrhythmusstörungen und Synkopen).

Nicht bekannt: Hypotonie, Flush.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen.

Sehr selten: Sodbrennen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: allergische Hautreaktionen (z.B. Rash), allergische Kontaktdermatitis.

Nicht bekannt: exfoliative Dermatitis, generalisierter Hautausschlag.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Asthenie.

Gelegentlich: Erythem und Pruritus.

Schwerwiegende hypotensive Reaktionen sind bei der Anwendung von organischen Nitraten berichtet worden, einschliesslich Übelkeit, Erbrechen, Ruhelosigkeit, Blässe und übermässigem Schwitzen.

Eine Toleranzentwicklung sowie das Auftreten einer Kreuztoleranz gegenüber anderen Nitroverbindungen wurde unter chronischer kontinuierlicher Behandlung mit Glyceroltrinitrat in hoher Dosierung beschrieben. Zur Vermeidung einer Wirkungsabschwächung oder eines Wirkungsverlustes sollten hohe kontinuierliche Dosierungen vermieden werden.

Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Die führenden Symptome einer Überdosierung sind Blutdruckabfall mit orthostatischen Regulationsstörungen, reflektorische Tachykardie, Kollaps, Synkope und Kopfschmerzen.

Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit sowie Flush, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall können auftreten.

Bei sehr hohen Dosen (>20 mg/kg Körpergewicht) ist mit Methämoglobinwirkung, Cyanose und Tachypnoe zu rechnen.

Blässe, Schwitzen, Kopfschmerzen, Asthenie und Durchfall sind auch Zeichen einer Überdosierung von Glyceroltrinitrat-Lösungen.

Therapiemassnahmen bei Überdosierung

Therapeutische Gegenmassnahmen sind vor allem auf die Wiederanhebung des Blutdrucks zu richten. In leichteren Fällen führt eine waagrechte Lage des Patienten mit Hochlagerung der Beine, durch Anlegen einer Kompressionsbandage an den Beinen oder Tieflagerung des Kopfes und Hochlagerung der Beine in der Regel zu einem Verschwinden der Symptomatik.

Bei schweren Vergiftungen sind allgemeine Richtlinien der Vergiftungsbehandlung und/oder der Schockbekämpfung anzuwenden.

Eine Methämoglobinämie wird - falls notwendig - mit Redox-Substanzen (z.B. Toluidinblau 4%®) behandelt.

Die Behandlung von Methämoglobinämia mit Methylenblau ist bei Patienten, welche einen Glucose-6-Phospat- oder Methämoglobin-Reduktase-Mangel aufweisen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») kontraindiziert. In Fällen in welchen diese Behandlungsmethode kontraindiziert oder nicht wirksam ist, wird eine Austauschtransfusion und/oder eine Transfusion von Erythrozytenkonzentraten empfohlen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C01DA02

Wirkungsmechanismus

Auf molekularer Ebene wirken die Nitrate sehr wahrscheinlich - auf gleiche Weise wie der endotheliale Relaxationsfaktor (EDRF) - über eine Konzentrationserhöhung von zyklischem Guanosylmonophosphat (cGMP), das als Mediator der Relaxation gilt.

Bei der Infusionsphlebitis kommt es wahrscheinlich infolge einer Irritation des Endothels zu einer initialen Venokonstriktion. Durch direkten Angriff an der Gefässmuskulatur bewirken Nitrate eine Venenerweiterung und können Gefässspasmen aufheben. Sie steigern die Prostazyklinsynthese endothelialer Zellen und tragen über eine verringerte Thrombozytenaggregation zur Verminderung einer Infusionsphlebitis bei.

Es liegen keine Daten zur Wirkung von Glyceroltrinitrat (GTN) auf die Fruchtbarkeit beim Menschen vor.

Pharmakodynamik

Perlinganit führt zu einer Tonusherabsetzung der glatten Muskulatur der Gefässe und der Bronchialmuskulatur. Diese tonusherabsetzende Wirkung ist stärker auf die venösen Kapazitätsgefässe als auf die Widerstandsgefässe ausgeprägt. Dadurch kommt es, neben einer leichten arteriellen Drucksenkung, zu einer Verminderung des venösen Rückflusses zum Herzen und zu einer Erniedrigung erhöhter Füllungsdrücke. Daraus ergibt sich zusammen mit der arteriellen Drucksenkung eine Verminderung der myokardialen Wandspannung. Dieser folgt eine Abnahme des Sauerstoffbedarfs und eine passiv verbesserte Durchblutung der Herzinnenschichten.

Pharmakokinetik

Absorption

Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb von etwa 2 Minuten erreicht.

Es besteht keine strenge Korrelation zwischen Infusionsrate und Blutplasmaspiegeln, was einerseits durch die starke Bindung an Gewebsproteine und andererseits durch einen diskutierten First-pass-Effekt, bedingt durch eine Metabolisierung von Glyceroltrinitrat in den Gefässwänden, erklärt werden könnte.

Distribution

Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 100-350 l (1,7-5,2 l/kg). Plasmaspiegel sind für die klinische Wirkung von Glyceroltrinitrat nicht relevant, da sich nur ein sehr geringer Anteil der Dosis (1-2%) im Plasma befindet. Wegen seiner starken Bindung an Gewebsproteine finden sich etwa 98% im Gewebe, insbesondere in den Gefässwänden.

Metabolismus

Glyceroltrinitrat wird mit einer Halbwertszeit von 2-3 Minuten aus dem Plasma eliminiert.

Der Metabolismus erfolgt durch eine stufenweise enzymatische Abspaltung der Nitrogruppen zu Glyceroldinitrat, Glycerolmononitrat und schliesslich zu Glycerin. Dazu wird das Enzym Glutathion-S-transferase benötigt, welches in vielen Geweben vorhanden ist und für die vorwiegend extra-hepatische Clearance von Glyceroltrinitrat verantwortlich ist. Die Abbauprodukte haben nur eine unbedeutende pharmakodynamische Wirkung.

Elimination

Die Mono- und Dinitrate werden vorwiegend glukuronidiert und im Urin eliminiert. Unverändertes Glyceroltrinitrat wird nicht ausgeschieden.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Klinisch relevante Veränderungen der Pharmakokinetik durch physiologische (z.B. Alter) oder pathologische (z.B. Leber-, Niereninsuffizienz) Zustände sind bisher nicht bekannt geworden.

Präklinische Daten

Toxizität bei wiederholter Verabreichung

13-Wochen Toxizitätsstudien bei oraler Applikation und verschiedenen Dosierungen ergaben keine Hinweis auf toxische Effekte in:

Mäusen bis zu 561 mg/kg KG/Tag.

Ratten bis zu 230 mg/kg KG/Tag.

Hunde bis zu 5 mg/kg KG/Tag.

Bei Hunden, welche oral während 12 Monaten Dosen von 1, 5 und 25 mg/kg KG/Tag erhalten haben, trat gelegentlich Methämoglobinämia in der Niedrigdosisgruppe auf, was gewöhnlich bei organischen Nitraten gesehen wird.

Es traten keine toxischen Effekte auf, wenn 2 Wochen intravenös Dosen von bis zu 5 mg/kg KG/Tag an Ratten und Dosen von bis zu 3 mg/kg KG/Tag an Hunden verabreicht wurden. In Ratten, welche mit einer Dosis von 10 mg/kg KG/Tag behandelt wurden, traten 2 unerwartete Todesfälle auf, deren Todesursache nicht geklärt werden konnte.

In einer Studie über 26 Wochen, in welcher täglich verschiedene Dosen von 10%igem Glyceroltrinitrat von 15 mg/kg/Tag auf die Haut von männlichen Kaninchen appliziert wurde (entspricht 15, 60 und 240 mg/kg KG/Tag), wurden reversiblen Hautirritationen mit histopathologischem Korrelaten in allen Dosisgruppen beobachtet. Es trat keine systemische Toxizität bei Dosen von bis zu 60 mg/kg KG/Tag auf.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Die Prüfung von Glyceroltrinitrat in Zellkulturen und im Tierversuch zeigte keine für den therapeutischen Dosisbereich relevanten mutagenen oder kanzerogenen Wirkungen.

Reproduktionstoxizität

Ausreichende Reproduktionsstudien an Tieren liegen mit intravenöser, intraperitonealer und dermaler Gabe vor. In Studien zur Embryotoxizität und Fertilität ergaben sich bis in einen für die Elterntiere toxischen Dosisbereich keine Hinweise auf eine Beeinflussung des Embryos oder auf Fertilitätsstörungen.

Insbesondere fanden sich auch keine Anhaltspunkte für teratogene Eigenschaften. Dosen oberhalb von 1 mg/kg/Tag (i.p.) und 28 mg/kg/Tag (dermal) zeigten fetotoxische Wirkungen (verminderte Geburtsgewichte) nach Anwendung während der Fetalentwicklung bei trächtigen Ratten.

Untersuchungen zur Bestimmung der Wirkstoffkonzentration in der Muttermilch sind nicht bekannt.

Fruchtbarkeit

Reproduktionstoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen mit verschiedenen Verabreichungswegen zeigten keine Auswirkung auf das Paarungsverhalten, die Fruchtbarkeit und allgemeine Reproduktionsparameter.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten

Perlinganit darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.

Perlinganit Lösung enthält neben dem Wirkstoff Glyceroltrinitrat (1 mg/ml) eine isotonische wässrige Lösung von Glukose (50 mg/ml) und Propylenglycol (1 mg/ml).

Die Lösung ist ethanolfrei und enthält keine Kalium-Ionen.

Inkompatibilitäten physikalischer oder chemischer Art mit anderen zugemischten Substanzen bzw. Lösungen sind nicht bekannt.

Haltbarkeit

Perlinganit darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Es sollen nur frisch zubereitete Lösungen verwendet werden; nicht verwendete Lösung soll verworfen werden.

Besondere Lagerungshinweise

Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Hinweise für die Handhabung

Perlinganit-Lösung ist kompatibel mit isotonischer Kochsalzlösung, 4-30%iger Glucoselösung, Krebs-Ringer-Lösung, proteinhaltigen Lösungen.

Bei Verwendung von PVC-(Polyvinylchlorid-) oder Polyurethan-(PU)-Schläuchen können infolge von Adsorption von Glyceroltrinitrat erhebliche Wirkungsverluste auftreten. Es wird daher der Gebrauch von Infusionsschläuchen aus Polyethylen, Polytetrafluorethylen oder Polypropylen empfohlen.

Zulassungsnummer

45371 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

UCB-Pharma AG, Bulle.

Stand der Information

November 2015.

Packungen

  Menge CHF Abgabekat. Rückerstattungskat.
PERLINGANIT Inf Lös 10 mg/10ml 10 Ampullen 10 ml   B  
PERLINGANIT Inf Lös 50 mg/50ml Durchstechflasche 50 ml   B  
Publiziert am 12.09.2016
V2016-11-21
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