Myozyme 50 mg Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung
Drug Class Description
Präparate des Verdauungstrakts und Stoffwechsels – Enzyme
Generic Name
Alglucosidase alfa
Drug Description
Lyophilisat für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Weißes bis cremefarbenes Pulver.
Presentation
Eine Durchstechflasche enthält 50 mg Alglucosidase alfa. Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 5 mg Alglucosidase alfa/ml. Nach der Verdünnung variiert die Konzentration zwischen 0,5 mg und 4 mg/ml.
Indications
Myozyme ist für die langfristige Enzymersatztherapie bei Patienten mit gesichertem Morbus Pompe (Mangel an saurer a-Glucosidase) indiziert. Für die positive Wirkung von Myozyme bei Patienten mit Morbus Pompe in später Verlaufsform liegen bisher keine Daten vor.
Adult Dosage
Die Behandlung mit Myozyme muss von einem Arzt überwacht werden, der über Erfahrung in der Versorgung von Patienten mit Morbus Pompe oder anderen erblichen Stoffwechselerkrankungen oder neuromuskulären Krankheiten verfügt. Die empfohlene Dosis für Alglucosidase alfa liegt bei 20 mg/kg Körpergewicht bei Anwendung einmal alle 2 Wochen als intravenöse Infusion. Die Infusionsgeschwindigkeit sollte schrittweise gesteigert werden. Die initale Infusionsrate sollte nicht mehr als 1 mg/kg/Std. betragen und alle 30 Minuten allmählich um 2 mg/kg/Stunde auf eine maximale Infusionsrate von 7 mg/kg/Std. gesteigert werden, vorausgesetzt, es treten keine infusionsbedingten Reaktionen auf. Infusionsbedingte Reaktionen werden in Nachteilige Reaktionen. Dosierung bei Kindern, Jungendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen: Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Myozyme wurde hauptsächlich an Kindern im frühem Kindes- bis Jugendlichenalter belegt. Es liegen keine Hinweise vor, dass besondere Vorkehrungen/ Vorsichtsmaßnahmen vorzunehmen sind, wenn Myozyme Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen oder älteren Patienten verabreicht wird. Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz ist nicht untersucht worden und für diese Patienten können keine speziellen Dosierungsempfehlungen gegeben werden. Ausgehend von einer umfassenden Beurteilung der Patientenreaktion im Hinblick auf alle klinischen Manifestationen der Krankheit sollte das Ansprechen der Patienten auf die Behandlung routinemäßig untersucht werden.
Contra Indications
Überempfindlichkeit (anaphylaktische Reaktion) gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile.
Special Precautions
Bei einigen Patienten wurden während der Myozyme-Infusionen lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen beobachtet, einschließlich anaphylaktischer Schocks (siehe Nachteilige Reaktionen). Einige dieser Reaktionen sind bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Pompe aufgetreten. Da die Gefahr schwerer, infusionsbedingter Reaktionen besteht, sollten während der Verabreichung von Myozyme angemessene medizinische Hilfsmaßnahmen bereitstehen. Bei Auftreten schwerer oder anaphylaktischer Reaktionen ist ein sofortiges Abbrechen der Myozyme-Infusion notwendig und eine angemessene ärztliche Behandlung einzuleiten. Dabei sind die aktuellen medizinischen Standards für die Notfallbehandlung anaphylaktischer Reaktionen zu befolgen. Bei ca. 39% der mit Myozyme behandelten Patienten traten infusionsbedingte Reaktionen auf, die definiert sind als jede in Zusammenhang stehende Nebenwirkung , die während oder in den Stunden nach der Infusion auftritt. Einige Reaktionen waren schwerer Art (siehe Nachteilige Reaktionen). Bei Patienten, die mit einer höheren Dosis (40 mg/kg) behandelt wurden, ließ sich eine Tendenz beobachten, dass mehr Symptome auftraten, wenn es zu infusionsbedingten Reaktionen kam. Die Patienten sollten genauestens überwacht werden. Alle Fälle von infusionsbedingten Reaktionen, verzögerten Reaktionen und möglichen immunologischen Reaktionen sollten gemeldet werden. Bei Patienten, bei denen zum Infusionszeitpunkt eine akute Krankheit (z. B. Lungenentzündung, Sepsis) vorliegt, scheint das Risiko infusionsbedingter Reaktionen erhöht zu sein. Vor der Verabreichung von Myozyme sollte der klinische Status des Patienten sorgfältig abgewägt werden. Patienten, bei denen infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind, müssen bei einer erneuten Anwendung von Myozyme mit besonderer Vorsicht behandelt werden (siehe Gegenanzeigen und Nachteilige Reaktionen). Bei leichten oder vorübergehenden Reaktionen ist eine ärztliche Behandlung oder ein Abbrechen der Infusion nicht generell erforderlich. Durch Reduzierung der Infusionsrate, vorübergehende Unterbrechung der Infusion oder generelle Vorbehandlung mit oralen Antihistaminika, Antipyretika bzw. Corticosteroiden konnten die meisten infusionsbedingten Reaktionen wirksam behandelt werden. Infusionsbedingte Reaktionen können zu jedem Zeitpunkt während der Myozyme-Infusion oder generell bis zu 2 Stunden nach der Infusion auftreten, wobei die Wahrscheinlichkeit des Auftretens bei höheren Infusionsraten größer ist. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Pompe liegt möglicherweise eine Beeinträchtigung der Herz- und Atemfunktion vor. Dies kann sie anfälliger gegenüber schweren Komplikationen bei infusionsbedingten Reaktionen machen. Diese Patienten sollten daher während der Verabreichung von Myozyme enger überwacht werden. In klinischen Studien entwickelte die Mehrzahl der Patienten innerhalb von 3 Monaten ab Behandlungsbeginn IgG-Antikörper gegen rhGAA. Bei den meisten mit Myozyme behandelten Patienten ist daher eine Serokonversion zu erwarten. Bei Patienten, die mit einer höheren Dosis (40 mg/kg) behandelt wurden, ließ sich eine Tendenz zur Bildung höherer Antikörpertiter beobachten. Es scheint keinen Zusammenhang zwischen dem Eintreten infusionsbedingter Reaktionen und dem Zeitpunkt der Antikörperbildung zu geben. Bei einem Studienteilnehmer mit positiven IgG-Antikörpern ließ sich in in-vitro-Tests eine inhibierende Wirkung nachweisen. Aufgrund der Seltenheit der Krankheit und der bislang geringen Erfahrung ist die Wirkung der Antikörperbildung im Hinblick auf die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie zurzeit noch nicht voll untersucht. Antikörpertiter sollten regelmäßig überwacht werden. Ein vorübergehendes nephrotisches Syndrom, das nach kurzzeitiger Unterbrechung der Enzymersatztherapie verschwand, wurde bei einem Morbus-Pompe-Patienten mit früher Verlaufsform beobachtet, der über einen längeren Zeitraum hinweg häufige Gaben von rhGAA (10 mg/kg, 5 Mal pro Woche) erhielt.
Interactions
Mit Alglucosidase alfa wurden keine Studien zur Ermittlung der Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln durchgeführt. Da Alglucosidase alfa ein rekombinantes humanes Protein ist, sind Wechselwirkungen durch Metabolisierung am Cytochrom-P-450-System unwahrscheinlich. Schwangerschaft und Stillzeit Sofern nicht absolut erforderlich, sollte Myozyme nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Alglucosidase alfa könnte in die Muttermilch übergehen. Da keine Daten vorliegen, welche Wirkung über die Muttermilch aufgenommene Alglucosidase alfa auf Neugeborene hat, wird empfohlen, während der Anwendung von Myozyme nicht zu stillen.
Adverse Reactions
Die meisten unerwünschten Ereignisse bei 39 Morbus-Pompe-Patienten mit infantiler Verlaufsform, die in zwei klinischen Studien über mehr als ein Jahr (76 Wochen) mit Myozyme behandelt wurden, waren auf die Morbus-Pompe-Erkrankung zurückzuführen und standen in keinem Zusammenhang mit der Verabreichung von Myozyme. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind in Tabelle 1 nach Organsystemklassen aufgeführt. Die aufgeführten UAWs wurden bei mehr als 1 Patienten gemeldet und werden als Prozentsatz der Patienten aufgeführt, bei denen die UAWs auftraten. Die absolute Patientenzahl ist in Klammern dargestellt. Die meisten UAWs verliefen leicht bis mittelschwer und nahezu alle traten während der Infusion oder innerhalb von 2 Stunden im Anschluss an die Infusion (infusionsbedingte Reaktionen) auf. Schwere infusionsbedingte Reaktionen waren u. a. Nesselsucht, Rasselgeräusche Tachykardie, verminderte Sauerstoffsättigung, Bronchospasmus, Tachypnoe, periorbitales Ödem und Hypertonie, die mit Ausnahme der Nesselsucht (2 Patienten) alle bei einem einzigen Patienten auftraten. Psychiatrische Störungen Erregung 5% (2 Pat.) Störungen des Nervensystems Tremor 5% (2 Pat.) Herzstörungen Tachykardie 8% (3 Pat.) Zyanose 5% (2 Pat.) Gefäßstörungen Erröten 13% (5 Pat.) Hypertonie 5% (2 Pat.) Blässe 5% (2 Pat.) Respiratorische, thorakale und mediastinale Störungen Husten 8% (3 Pat.) Tachypnoe 8% (3 Pat.) Gastrointestinale Störungen Erbrechen 5% (2 Pat.) Störungen der Haut und des Unterhautgewebes Urtikaria 13% (5 Pat.) Exanthem 10% (4 Pat.) Makulöses Exanthem 5% (2 Pat.) Erythem 5% (2 Pat.) Makulopapulöses Exanthem 5% (2 Pat.) Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Injektionsstelle Fieber 15% (6 Pat.) Rigor 5% (2 Pat.) Untersuchungsbefunde Verminderte Sauerstoffsättigung 8% (3 Pat.) Erhöhte Serumkreatinphosphokinase-MB 5% (2 Pat.) Erhöhter Blutdruck 5% (2 Pat.) Bisher wurde nur eine geringe Anzahl Patienten mit Morbus Pompe der späten Verlaufsform mit Myozyme behandelt. Bei 2 von 9 an adultem Morbus Pompe leidenden Patienten, die bis zu 1 Jahr lang in 3 unterschiedlichen Studien mit Myozyme behandelt wurden, traten u. a. erhöhter Pulsschlag, Hypertonie, Kopfschmerzen, Kälte der Gliedmaßen, Parästhesie, Gesichtsröte, Schmerzen an der Infusionsstelle und Schwindel auf. Die beiden Patienten mit adultem Morbus Pompe zeigten unterschiedliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Die UAW waren leichter Art und wurden als infusionsbedingte Reaktion gewertet. Bei den insgesamt 280 im Rahmen klinischer Studien und Expanded -Access-Programmen mit Myozyme behandelten Patienten traten bei mehr als 1 Patienten nachfolgende infusionsbedingte Reaktionen auf, wie Hautausschlag, Erröten, Urtikaria, Pyrexie, Husten, Tachykardie, verminderte Sauerstoffsättigung, Erbrechen, Tachypnoe, Erregung, Hypertonie, Zyanose, Reizbarkeit, Blässe, Pruritus, Würgen, Rigor, Tremor, Hypotonie, Bronchospasmus, Erythem, Gesichtsödem, Hitzegefühl, Kopfschmerzen, Hyperhidrose, vermehrter Tränenfluss, Livedo reticularis, Übelkeit, periorbitales Ödem, Unruhe und Atemnot. Infusionsbedingte Reaktionen, die bei mehr als 1 Patient in schwerer Verlaufsform gemeldet wurden, waren Pyrexie, verminderte Sauerstoffsättigung, Tachykardie,Zyanose und Hypotonie. Es wurde ein Fall eines angioneurotisches Ödems schwerer Verlaufsform gemeldet. Bei insgesamt 280 Patienten wurden 3 Patienten mit lebensbedrohlichen infusionsbedingten Reaktionen, einschließlich eines Patienten mit einem anaphylaktischen Schock gemeldet (siehe Spezielle Vorkehrungen). Vierzig Patienten mit mittelschweren bis schweren oder wiederholt aufgetretenen infusionsbedingten Rekationen wurden auf Myozyme-spezifische IgE-Antikörper untersucht; drei Patienten wiesen ein positives Testergebnis auf, einschließlich eines Patienten, bei dem eine anaphylaktische Reaktion aufgetreten war.
Manufacturer
Genzyme GmbH |
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