achsenen und Kindern.
Wirkmechanismus
Charakteristisch für die chemische Struktur von Artemisinin und seinen Derivaten sind ein Trioxanringsystem und eine Endoperoxidbrücke. Artesunat wird nach parenteraler Gabe innerhalb von wenigen Minuten durch Esterasen und durch CYP2A6 in Dihydroartemisinin (DHA) umgewandelt, das ebenfalls die Endoperoxidbrücke aufweist. Die Elimination von DHA erfolgt dann innerhalb von wenigen Stunden hauptsächlich über den Urin nach Glucuronidierung.
Als Wirkmechanismus wird angenommen, dass nach der eisenvermittelten Spaltung des Peroxids ein freies Radikal entsteht, das an Proteine des Malariaerregers bindet und letztlich die Membran des Parasiten schädigt. Hierzu trägt wahrscheinlich bei, dass sich DHA stark in Erythrozyten anreichert, die mit Plasmodien infiziert sind (300-fach höhere Konzentration als im Plasma). Laut In-vitro-Daten wirkt Artesunat gegen alle Plasmodien-Arten, die beim Menschen Malaria verursachen, ähnlich gut. Dies sind neben P. falciparum, dem Erreger der Malaria tropica, P. vivax, P. ovale, P. malariae und P. knowlesi. Allerdings ist Artesunat gegen die von P. vivax und P. ovale gebildeten Leber-Ruhestadien (Hypnozoiten) des Erregers nicht wirksam.
Anwendungsweise und -hinweise
Vor Beginn der Therapie sollte Rücksprache mit einem in der Behandlung der Malaria erfahrenen Arzt gehalten werden. Empfohlen werden zunächst drei Dosen à 2,4 mg/kg Körpergewicht als langsame intravenöse Bolusinjektion über ein bis zwei Minuten nach 0, 12 und 24 Stunden. Danach kann der Patient auf eine orale Behandlung mit Antimalariamitteln umgestellt werden. Laut der deutschen S1-Leitlinie »Diagnostik und Therapie der Malaria« kommen hierfür etwa Artemether/Lumefantrin (Riamet®) oder Dihydroartemisinin/Piperaquin (Eurartesim®) sowie alternativ Atovaquon/Proguanil (Malarone® und Generika) in Betracht.
An eine i.v.-Therapie mit Artesunat soll sich ein vollständiger Behandlungszyklus mit einer oralen Kombitherapie anschließen. Patienten, die die orale Behandlung nicht vertragen, können alternativ die Artesunat-Therapie fortsetzen, und zwar weiter mit 2,4 mg/kg Körpergewicht als i.v.-Bolus einmal alle 24 Stunden ab 48 Stunden nach Beginn der Behandlung. Es gibt keine Altersgrenze und auch keine Empfehlung für eine Dosisanpassung bei bestimmten Patientengruppen.
Wichtige Wechselwirkungen
Ein nicht unerhebliches Wechselwirkungspotenzial von Artesunat mit anderen Arzneimitteln ergibt sich daraus, dass DHA, der aktive Metabolit von Artesunat, CYP3A4 induziert und CYP1A2 hemmt sowie seinerseits hauptsächlich durch UGT1A9 inaktiviert wird. Starke UGT-Inhibitoren wie einige Kinasehemmer, aber auch Diclofenac sollten daher möglichst nicht gleichzeitig mit Artesunat angewendet werden, ebenso keine UGT-Induktoren wie unter anderem Carbamazepin. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Artesunat mit CYP3A4- oder -1A2-Substraten mit enger therapeutischer Breite.
Nebenwirkungen
Die häufigste Nebenwirkung in Studien zu Artesunat war Anämie. Sehr häufig bis häufig kam es auch zu einer Retikulozytopenie, also einem Mangel an unreifen Erythrozyten, der sich nach Abschluss der Therapie zurückbildet.
Nach erfolgreicher Beh |