Cosyrel
Servier (Suisse) SA
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoffe:
Bisoprolol als Bisoprololfumarat (2:1).
Perindopril als Perindopril Arginin.
Hilfsstoffe:
Kern: mikrokristalline Cellulose, Calciumcarbonat, vorgelatinierte Stärke, Natriumstärkeglykolat, hydrophobe kolloidale Kieselsäure, Magnesiumstearat, Croscarmellose-Natrium.
Filmüberzug: Glycerin, Hypromellose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Titandioxid (E171), Eisenoxid gelb (E172), Eisenoxid rot (E172).
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Filmtabletten zu 5 mg/5 mg:
Eine Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololfumarat (2:1) (entsprechend 4,24 mg Bisoprolol) und 5 mg Perindopril Arginin (entsprechend 3,39 mg Perindopril).
Teilbare Zweischicht-Filmtablette von rosa-beiger Farbe, länglicher Form, von 8,3 mm Länge und 4,5 mm Breite, mit der Prägung des Symbols «
» auf einer Seite und dem Vermerk «5/5» auf der anderen Seite.
Die teilbare Tablette Cosyrel 5 mg/5 mg kann in gleiche Dosen aufgeteilt werden.
Filmtabletten zu 5 mg/10 mg:
Eine Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololfumarat (2:1) (entsprechend 4,24 mg Bisoprolol) und 10 mg Perindopril Arginin (entsprechend 6,79 mg Perindopril).
Teilbare Zweischicht-Filmtablette von rosa-beiger Farbe, länglicher Form, von 9,8 mm Länge und 5,4 mm Breite, mit der Prägung des Symbols «
» auf einer Seite und dem Vermerk «5/10» auf der anderen Seite.
Die teilbare Tablette Cosyrel 5 mg/10 mg kann in gleiche Dosen aufgeteilt werden.
Filmtabletten zu 10 mg/5 mg:
Eine Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat (2:1) (entsprechend 8,49 mg Bisoprolol) und 5 mg Perindopril Arginin (entsprechend 3,39 mg Perindopril).
Zweischicht-Filmtablette von rosa-beiger Farbe, runder Form, von 7 mm Durchmesser und einem Krümmungsradius von 12,7 mm, mit der Prägung des Symbols «
» auf einer Seite und dem Vermerk «10/5» auf der anderen Seite.
Filmtabletten zu 10 mg/10 mg:
Eine Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat (2:1) (entsprechend 8,49 mg Bisoprolol) und 10 mg Perindopril Arginin (entsprechend 6,79 mg Perindopril).
Zweischicht-Filmtablette von rosa-beiger Farbe, länglicher Form, von 10 mm Länge und 5,7 mm Breite, mit der Prägung des Symbols «
» auf einer Seite und dem Vermerk «10/10» auf der anderen Seite.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Cosyrel 5 mg/5 mg, Cosyrel 10 mg/5 mg
Behandlung der arteriellen Hypertonie und/oder der stabilen koronaren Herzkrankheit und/oder der stabilen chronischen Herzinsuffizienz als Substitutionstherapie bei erwachsenen Patienten, die mit gleichzeitig eingenommenem Bisoprolol und Perindopril in entsprechenden Dosierungen bereits gut eingestellt sind.
Cosyrel 5 mg/10 mg, Cosyrel 10 mg/10 mg
Behandlung der arteriellen Hypertonie und/oder der stabilen koronaren Herzkrankheit als Substitutionstherapie bei erwachsenen Patienten, die mit gleichzeitig eingenommenem Bisoprolol und Perindopril in entsprechenden Dosierungen bereits gut eingestellt sind.
Dosierung/Anwendung
Die übliche Dosierung ist eine Tablette einmal täglich am Morgen vor der Mahlzeit. Die Tablette soll unzerkaut mit einem Glas Wasser vor der Mahlzeit geschluckt werden. Das Kombinationspräparat mit fixen Dosen ist für die Initialbehandlung nicht geeignet.
Bei Patienten, die mit 2,5 mg Bisoprolol und 2,5 mg Perindopril eingestellt sind: eine halbe Tablette zu 5 mg/5 mg einmal täglich.
Bei Patienten, die mit 2,5 mg Bisoprolol und 5 mg Perindopril eingestellt sind: eine halbe Tablette zu 5 mg/10 mg einmal täglich.
Wenn eine Dosisänderung notwendig ist, sollte die Dosisanpassung mit jeder einzeln eingenommenen Komponente durchgeführt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»)
Cosyrel ist nicht geeignet für Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) (siehe «Kontraindikationen»).
Für Patienten mit mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 60 ml/min) beträgt die empfohlene Dosis von Perindopril 2,5 mg täglich. Es kann also eine halbe Tablette zu 5 mg/5 mg einmal täglich eingenommen werden.
Cosyrel kann bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥60 ml/min angewendet werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»)
Das Risiko einer Hypotonie kann bei Patienten, die an Leberinsuffizienz leiden, erhöht sein. Deshalb ist bei der Dosierung von Cosyrel Vorsicht geboten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cosyrel bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Von der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wird deshalb abgeraten.
Kontraindikationen
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Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der unter «Zusammensetzung» genannten Hilfsstoffe oder gegen einen anderen Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer (ACE-Hemmer) oder Betablocker.
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Akute Herzinsuffizienz sowie Episoden von dekompensierter Herzinsuffizienz, die eine intravenöse inotrope Behandlung erforderlich machen.
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Kardiogener Schock.
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AV-Block zweiten oder dritten Grades (ohne Herzschrittmacher).
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Sinusknotenerkrankung («Sick-Sinus-Syndrom»).
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Sinuatrialer Block.
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Symptomatische Bradykardie.
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Symptomatische Hypotonie.
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Schweres Bronchialasthma oder schwere chronisch obstruktive Bronchopneumopathie.
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Schwere Formen von peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder von Raynaud-Syndrom.
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Unbehandeltes Phäochromozytom (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
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Metabolische Azidose.
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Angioödem in der Anamnese im Zusammenhang mit der Gabe eines ACE-Hemmers.
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Hereditäres oder idiopathisches Angioödem.
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Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min).
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Schwangerschaft und Stillzeit (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»).
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Gleichzeitige Anwendung von Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten, die an Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz (GFR <60 ml/min/1,73 m²) leiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
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Kinder und Jugendliche: Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist kontraindiziert.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Sämtliche Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen im Zusammenhang mit jeder Einzelkomponente sind auch auf Cosyrel anzuwenden.
Hypotonie
Die Anwendung des ACE-Hemmers kann einen plötzlichen Abfall des Blutdrucks bewirken, insbesondere bei Patienten mit starker Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Dies kann vor allem der Fall sein bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie oder anderen Formen sekundärer Hypertonie, bei Patienten mit Hypovolämie, Herz- oder Leberinsuffizienz sowie bei solchen, die im Rahmen einer medikamentösen Unterstützungsbehandlung insbesondere Diuretika oder Vasodilatatoren einnehmen.
Behandlungseinleitung und Dosierungsanpassung sollten bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine symptomatische Hypotonie unter strenger medizinischer Überwachung erfolgen. Die gleichen Vorsichtsmassnahmen gelten für Patienten mit ischämischen Herzerkrankungen oder zerebrovaskulären Erkrankungen, bei denen ein starker Blutdruckabfall einen Myokardinfarkt oder einen Schlaganfall auslösen kann.
Überempfindlichkeit/Angioödem
Selten wurde bei Patienten unter der Behandlung mit ACE-Hemmern, einschliesslich Perindopril, ein Angioödem des Gesichts, der Gliedmassen, der Lippen, der Schleimhäute, der Zunge, der Glottis und/oder des Larynx gemeldet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Dies kann zu jeder Zeit im Laufe der Behandlung auftreten. In solchen Fällen muss Cosyrel unverzüglich abgesetzt werden. Die Behandlung mit dem Betablocker muss unter alleiniger Anwendung der Einzelkomponente weitergeführt werden und der Patient muss bis zum vollständigen Verschwinden der Symptome überwacht werden. Wenn das Ödem auf Gesicht und Lippen beschränkt ist, klingen die Beschwerden im Allgemeinen ohne Behandlung ab, jedoch wurden Antihistaminika zur Linderung der Symptome eingesetzt.
Angioödeme in Verbindung mit laryngealen Ödemen können tödlich sein. Wenn Zunge, Glottis oder Larynx betroffen sind, was eine Obstruktion der Atemwege zur Folge haben kann, muss unverzüglich eine geeignete Behandlung durchgeführt werden. Diese kann die subkutane Verabreichung einer Adrenalin-Lösung 1:1000 (0,3 ml bis 0,5 ml) und/oder Massnahmen zum Offenhalten der Atemwege umfassen. Der Patient muss bis zum vollständigen Verschwinden der Symptome unter strenger medizinischer Überwachung bleiben.
Patienten mit einem Angioödem in der Anamnese, das unabhängig von der Einnahme eines ACE-Hemmers auftrat, können unter ACE-Hemmertherapie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Angioödems haben (siehe «Kontraindikationen»).
Selten wurden bei Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, intestinale Angioödeme beobachtet. Diese Patienten zeigten abdominale Schmerzen (mit oder ohne Übelkeit oder Erbrechen); in manchen Fällen ging kein faziales Angioödem voraus und der C-1-Esterasespiegel war normal. Die Diagnose wurde mittels abdominaler CT-Untersuchung, Ultraschall oder während eines chirurgischen Eingriffs gestellt, wobei die Symptome nach Absetzen des ACE–Hemmers verschwanden. Ein intestinales Angioödem muss bei mit ACE-Hemmern behandelten Patienten, die abdominale Schmerzen zeigen, in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden.
Gleichzeitige Behandlung mit mTOR-Inhibitoren (z.B. Sirolimus, Everolimus, Temsirolimus): Die Patienten mit gleichzeitiger Behandlung mit mTOR-Inhibitoren können einem erhöhten Risiko für Angioödem ausgesetzt werden (z.B. Schwellung der Atemwege oder der Zunge mit oder ohne Atembeschwerden) (siehe «Interaktionen»).
Leberinsuffizienz
Selten wurden ACE-Hemmer mit einem Syndrom in Zusammenhang gebracht, das mit cholestatischer Gelbsucht beginnt und zu fulminanter hepatischer Nekrose und (manchmal) zum Tod führen kann. Der Mechanismus dieses Syndroms ist nicht geklärt. Patienten, die unter ACE-Hemmertherapie eine Gelbsucht entwickeln oder eine deutliche Erhöhung der Leberenzyme zeigen, müssen den ACE-Hemmer absetzen und es muss für eine geeignete medizinische Überwachung gesorgt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Ethnische Zugehörigkeit
ACE-Hemmer verursachen bei Patienten schwarzer Hautfarbe eine höhere Inzidenzrate von Angioödemen.
Wie andere ACE-Hemmer kann Perindopril bei Patienten schwarzer Hautfarbe bei der Blutdrucksenkung möglicherweise weniger wirksam sein.
Husten
Bei der Anwendung von ACE-Hemmern wurde über Husten berichtet. Typischerweise ist der Husten nicht-produktiv, persistierend und klingt nach Beendigung der Behandlung ab. Ein durch ACE-Hemmer induzierter Husten ist daher bei der Differentialdiagnose eines Hustens in Betracht zu ziehen.
Hyperkaliämie
Erhöhungen des Kalium-Blutspiegels wurden bei manchen Patienten beobachtet, die mit ACE-Hemmern, darunter auch Perindopril, behandelt wurden. Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hyperkaliämie sind (unter anderem): Niereninsuffizienz, Abnahme der Nierenfunktion, Alter (>70 Jahre), Diabetes mellitus, interkurrente Ereignisse wie Dehydration, akute Herzdekompensation, metabolische Azidose und gleichzeitiger Gebrauch von kaliumsparenden Diuretika (zum Beispiel Spironolacton, Eplerenon oder Amilorid), Kaliumsupplementen oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen oder andere Behandlungen, die eine Erhöhung des Kalium-Blutspiegels hervorrufen (zum Beispiel Heparin). Der Gebrauch von Kaliumsupplementen, kaliumsparenden Diuretika oder kaliumhaltigen Salzersatzstoffen, insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion, kann zu einem signifikanten Anstieg des Kalium-Blutspiegels führen. Hyperkaliämie kann schwerwiegende, manchmal tödliche Arrhythmien verursachen. Wenn die gleichzeitige Anwendung der oben genannten Arzneimittel unbedingt notwendig ist, müssen diese mit Vorsicht und unter häufiger Kontrolle des Kalium-Blutspiegels angewendet werden (siehe «Interaktionen»).
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
Siehe «Interaktionen».
Absetzen der Behandlung
Unvermitteltes Absetzen eines Betablockers muss vermieden werden, insbesondere bei Patienten mit ischämischer Kardiopathie, denn dies kann zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Herzzustandes führen. Die Dosierung sollte schrittweise mit den separaten Einzelkomponenten reduziert werden, idealerweise über die Dauer von zwei Wochen, wobei bei Bedarf gleichzeitig mit der Ersatztherapie begonnen wird.
Bradykardie
Wenn im Laufe der Behandlung der Ruhepuls unter 50 bis 55 Schläge pro Minute sinkt und der Patient im Zusammenhang mit der Bradykardie Symptome zeigt, soll die Dosis von Cosyrel reduziert werden, wobei die Einzelkomponenten mit einer adäquaten Dosis von Bisoprolol verwendet werden.
AV-Block ersten Grades
Wegen ihrer negativen Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitung sollten Betablocker bei Patienten mit einem AV-Block ersten Grades nur mit Vorsicht angewendet werden.
Aorten- und Mitralklappenstenose/hypertrophe Kardiomyopathie
Wie andere ACE-Hemmer ist Perindopril nur mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten mit Mitralklappenstenose und einer Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstraktes wie Aortenstenose oder hypertrophe Kardiomyopathie.
Prinzmetal-Angina
Betablocker können bei Patienten mit Prinzmetal-Angina die Frequenz und die Dauer der Angina pectoris-Anfälle erhöhen. Die Anwendung selektiver Antagonisten der adrenergen Beta-1-Rezeptoren ist bei leichten Fällen möglich, jedoch nur in Kombination mit Vasodilatatoren.
Niereninsuffizienz
Cosyrel kann bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥60 ml/min angewendet werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 60 ml/min wird eine individuelle Dosisanpassung mit den Einzelkomponenten empfohlen (siehe «Dosierung/Anwendung»). Zu den Routineuntersuchungen gehört bei diesen Patienten eine regelmässige Kontrolle der Kreatinin- und Kalium-Blutspiegel.
Eine sekundäre, durch die Behandlungseinleitung mit ACE-Hemmern verursachte Hypotonie kann bei Patienten mit Herzinsuffizienz zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen. Unter solchen Umständen wurden Fälle von akuter, im Allgemeinen reversibler Niereninsuffizienz beobachtet.
Bei gewissen Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose oder Stenose der Arterie einer Einzelniere wurde unter Behandlung mit ACE-Hemmern eine Zunahme der Harnstoff- und Kreatinin-Blutspiegel beobachtet, die im Allgemeinen nach Behandlungsende reversibel war. Dies wurde insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz beobachtet. Bei gleichzeitigem Vorliegen einer renovaskulären Hypertonie besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Hypotonie und Niereninsuffizienz. Bei diesen Patienten muss die Behandlung unter strenger medizinischer Überwac