Zusammensetzung
Wirkstoff: Infliximab*.
* Hergestellt in gentechnisch veränderten murinen Hybridomzellen Sp2/0.
Hilfsstoffe: Saccharum, Polysorbatum 80, Natrii dihydrogenophosphas monohydricus, Dinatrii phosphas dihydricus, pro vitro.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Durchstechflasche enthält 100 mg Infliximab; Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Rheumatoide Arthritis
Inflectra ist in Kombination mit Methotrexat indiziert zur Reduktion von Anzeichen und Symptomen, zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie zur Verlangsamung der Progression struktureller Gelenkschäden bei erwachsenen Patienten mit aktiver Erkrankung, die auf Methotrexat ungenügend angesprochen haben und bei erwachsenen Patienten mit schwerer, aktiver und progressiver Erkrankung, die nicht mit Methotrexat oder anderen DMARD's vorbehandelt sind. Inflectra soll nur von Ärzten verordnet werden mit Erfahrung in der Betreuung von Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis.
Psoriatische Arthritis
Inflectra ist indiziert zur Reduktion der Anzeichen und Symptome der Arthritis bei Patienten mit aktiver psoriatischer Arthritis, deren Ansprechen auf andere krankheitsmodifizierende Arzneimittel unzureichend war.
Morbus Bechterew/Ankylosierende Spondylitis
Inflectra ist indiziert zur Reduktion der Anzeichen und Symptome und zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei erwachsenen Patienten mit schwerer, aktiver Erkrankung, die auf konventionelle Therapie nicht angesprochen haben (Physiotherapie, NSAIDs).
Morbus Crohn bei Erwachsenen und Kindern
Erwachsene (≥18 Jahre):
Inflectra ist indiziert zur Behandlung von Morbus Crohn mit mässiger bis schwerer Krankheitsaktivität bei erwachsenen Patienten, die auf eine volle und adäquate konventionelle Behandlung mit Kortikosteroiden und/oder Immunsuppressiva nicht angesprochen haben. Ziel der Therapie ist eine Reduktion der Symptome und eine Aufrechterhaltung einer klinischen Remission.
Behandlung von Morbus Crohn mit schwerwiegender Fistelbildung bei erwachsenen Patienten, die auf eine volle und adäquate konventionelle Therapie (einschliesslich Antibiotika, Drainage und Immunsuppressiva) nicht angesprochen haben.
Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre):
Inflectra ist bei Kindern und Jugendlichen indiziert zur Behandlung von aktivem Morbus Crohn mit schwergradigem, aktivem Verlauf, die auf eine volle und adäquate konventionelle Behandlung nicht angesprochen haben, diese nicht vertragen oder eine medizinische Kontraindikation gegenüber einer solchen Therapie haben. Infliximab wurde nur in Kombination mit einer konventionellen immunsuppressiven Therapie untersucht.
Colitis ulcerosa bei Erwachsenen und Kindern
Erwachsene (≥18 Jahre):
Inflectra ist indiziert zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei erwachsenen Patienten, die auf eine volle und adäquate konventionelle Therapie, einschliesslich 5-ASA, Kortikosteroide und 6-MP oder AZA, unzureichend angesprochen haben, oder diese nicht toleriert haben.
Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen (6-17 Jahre):
Inflectra ist indiziert zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Colitis ulcerosa bei pädiatrischen Patienten im Alter von 6-17 Jahren, die auf eine konventionelle Therapie, einschliesslich Kortikosteroide und 6-MP oder AZA, unzureichend angesprochen haben, oder die eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation für solche Therapien haben.
Psoriasis
Inflectra ist indiziert bei erwachsenen Patienten mit mässiger bis schwerer Plaque-Psoriasis, für die eine Phototherapie oder etablierte systemische Behandlungen sich als unangemessen oder unzureichend erwiesen haben. Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Behandlungsdauer von mehr als einem Jahr wurde nicht untersucht.
Dosierung/Anwendung
Die Behandlung mit Infliximab soll durch qualifizierte Ärzte eingeleitet und überwacht werden, die in der Diagnose und Behandlung von rheumatoider Arthritis, psoriatischer Arthritis, Morbus Bechterew, entzündlichen Darmerkrankungen oder Psoriasis Erfahrung haben. Infliximab Infusionen sollten durch qualifiziertes medizinisches Personal verabreicht werden, das darauf trainiert wurde, infusionsbedingte Reaktionen, einschliesslich Anaphylaxie, zu erkennen. Entsprechende Notfallmassnahmen müssen zur Verfügung stehen.
Infliximab wird intravenös verabreicht.
Die Patienten müssen während mindestens 1-2 Stunden nach der Infusion hinsichtlich Nebenwirkungen überwacht werden. Medikamente, ein Tubus und anderes geeignetes Material müssen für die Behandlung von akuten infusionsbedingten Reaktionen zur Verfügung stehen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine Notfallausrüstung, wie z.B. Adrenalin, Antihistaminika, Kortikosteroide und geeignetes Instrumentarium für eine künstliche Beatmung, muss zur Verfügung stehen. Patienten können z.B. mit einem Anthistaminikum, Hydrokortison und/oder Paracetamol vorbehandelt werden, ebenso kann die Infusionsgeschwindigkeit gesenkt werden, um das Risiko für Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion herabzusetzen, vor allem, wenn bereits früher derartige Reaktionen aufgetreten sind.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Rheumatoide Arthritis
Initial wird eine Dosis von 3 mg/kg als intravenöse Infusion über 2 Stunden verabreicht. Es folgen weitere Infusionen mit einer Dosis von 3 mg/kg 2 und 6 Wochen nach der ersten Infusion, danach alle 8 Wochen.
Infliximab sollte in Kombination mit Methotrexat verabreicht werden. Es liegt keine Erfahrung bei der Kombination von Infliximab mit anderen Immunsuppressiva oder DMARDs als Methotrexat vor.
Die verfügbaren Daten weisen darauf hin, dass das klinische Ansprechen üblicherweise innerhalb einer Behandlungszeit von 12 Wochen erreicht wird. Falls ein Patient nur ungenügend anspricht oder nach dieser Periode nicht mehr anspricht, kann in Erwägung gezogen werden, die Dosis schrittweise um ungefähr 1,5 mg/kg bis auf maximal 7,5 mg/kg alle 8 Wochen zu erhöhen. Alternativ kann eine Verabreichung von 3 mg/kg alle 4 Wochen in Betracht gezogen werden. Wenn ein genügendes Ansprechen erzielt wurde, sollten die Patienten mit der gewählten Dosis oder Dosierungshäufigkeit weiterbehandelt werden. Bei Patienten, die innerhalb der ersten 12 Wochen oder nach der Dosisanpassung kein Anzeichen eines therapeutischen Erfolgs zeigen, sollte eine fortgesetzte Therapie nochmals sorgfältig überdacht werden.
Psoriatische Arthritis
Eine Dosis von 5 mg/kg wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 2 Stunden verabreicht. Der Erstinfusion folgen weitere Infusionen mit einer Dosierung von 5 mg/kg nach 2 und 6 Wochen, danach alle 8 Wochen. Die Wirksamkeit einer Dosis von 3 mg/kg ist nicht untersucht worden. Bei Kombination von Infliximab mit Methotrexat ist auf eine kumulative Hepatotoxizität zu achten (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» / «Störungen der Leber und der Gallengänge»).
Morbus Bechterew/Ankylosierende Spondylitis
Eine Dosis von 5 mg/kg wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 2 Stunden verabreicht. Der Erstinfusion folgen weitere Infusionen mit einer Dosierung von 5 mg/kg nach 2 und 6 Wochen, danach alle 6-8 Wochen. Bei einem ausbleibenden Ansprechen auf die Therapie nach 6 Wochen (d.h. nach 2 Dosen) sollte keine weitere Therapie mit Infliximab erfolgen.
Morbus Crohn
Eine Dosis von 5 mg/kg wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 2 Stunden verabreicht. Eine Fortführung der Infliximab-Behandlung bei Patienten, die innerhalb von 2 Wochen nach der Erstinfusion nicht auf die Therapie angesprochen haben, wird durch die vorliegenden Daten nicht unterstützt. Bei Patienten, die auf die Therapie angesprochen haben, gibt es folgende Alternativen in der Fortführung der Behandlung:
-
Erhaltungstherapie: Weitere Infusionen mit 5 mg/kg 2 und 6 Wochen nach der Initialdosis, gefolgt von Infusionen alle 8 Wochen oder
-
Wiederholungstherapie: Infusion mit 5 mg/kg bei Wiederauftreten der Krankheitssymptomatik (siehe «Erneute Verabreichung bei Morbus Crohn und bei rheumatoider Arthritis» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei Morbus Crohn-Patienten mit Fistelbildung, die auf eine konventionelle Therapie nicht ausreichend angesprochen haben, sollte initial eine Infusion von 5 mg/kg verabreicht werden, gefolgt von zwei weiteren Infusionen zu 5 mg/kg, im Abstand von 2 und 6 Wochen nach der ersten Infusion. Anschliessend sollte die Behandlung im Abstand von jeweils 8 Wochen durch Infusionen von jeweils 5 mg/kg aufrechterhalten werden.
Colitis ulcerosa
Eine Dosis von 5 mg/kg wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 2 Stunden verabreicht, gefolgt von weiteren Infusionen mit 5 mg/kg in Woche 2 und 6 nach der ersten Infusion, danach alle 8 Wochen.
Bei nicht-ansprechenden Patienten sollte die Behandlung mit Infliximab nach 14 Wochen abgebrochen werden.
Bei Langzeitbehandlung über ein Jahr hinaus sollte regelmässig eine Risiko/Nutzen Bewertung für den einzelnen Patienten durchgeführt werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen» sowie «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), da die Erfahrungen zur Behandlung über ein Jahr hinaus nur auf einer kleinen Zahl von Patienten beruhen.
Psoriasis
Eine Dosis von 5 mg/kg wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 2 Stunden verabreicht, gefolgt von weiteren Infusionen von jeweils 5 mg/kg 2 und 6 Wochen nach der Erstinfusion. Anschliessend sollte die Behandlung im Abstand von jeweils 8 Wochen durch Infusionen von jeweils 5 mg/kg aufrechterhalten werden. Bei Nichtansprechen innerhalb von 14 Wochen sollte die Behandlung abgebrochen werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Behandlungsdauer von mehr als einem Jahr wurde nicht untersucht.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche (6-17 Jahre)
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn mit schwerer Krankheitsaktivität
Die empfohlene Dosis beträgt initial 5 mg/kg, als intravenöse Infusion verabreicht über einen Zeitraum von 2 Stunden, gefolgt von weiteren Infusionen von jeweils 5 mg/kg 2 und 6 Wochen nach der Erstinfusion. Anschliessend erfolgt die Erhaltungstherapie mit Infusionen von jeweils 5 mg/kg im Abstand von 8 Wochen.
Die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Daten sprechen nicht für eine Fortsetzung der Infliximab-Behandlung von pädiatrischen Patienten, die innerhalb von 10 Wochen nach der initialen Infusion nicht auf die Behandlung angesprochen haben.
Bei Colitis ulcerosa sind im Vergleich zu den Erwachsenen in der pädiatrischen Population, insbesondere bei Kindern <11 Jahren, begrenzte Daten vorhanden und es liegt begrenzte Erfahrung vor hinsichtlich der Behandlung der Colitis ulcerosa bei pädiatrischen Patienten über 1 Jahr hinaus.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Infliximab bei Kindern unter 6 Jahren ist nicht untersucht worden.
Rheumatoide Arthritis, Psoriatische Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis
Es liegen keine Daten für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen vor. Zurzeit vorliegende pharmakokinetische Daten werden in der Rubrik «Pharmakokinetik» beschrieben; eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Es wurden keine spezifischen Studien in dieser Patientenpopulation durchgeführt. Es wird keine Anpassung der Dosis empfohlen. Für zusätzliche Informationen zu dieser Patientengruppe, siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Eingeschränkte Nierenfunktion
Es liegen keine spezifischen Daten zu dieser Patientenpopulation vor.
Eingeschränkte Leberfunktion
Es liegen keine spezifischen Daten zu dieser Patientenpopulation vor.
Verkürzte Infusionsdauer bei allen Indikationen für Erwachsene
Bei sorgfältig ausgewählten erwachsenen Patienten, die mindestens 3 initiale 2-stündige Infliximab-Infusionen (Induktionsphase) vertragen haben und eine Erhaltungstherapie erhalten, kann eine Verabreichung nachfolgender Infusionen über einen verkürzten Zeitraum von nicht weniger als 1 Stunde erwogen werden. Falls eine Infusionsreaktion in Zusammenhang mit einer verkürzten Infusionsdauer auftritt, könnte für zukünftige Infusionen eine langsamere Infusionsrate in Erwägung gezogen werden. Verkürzte Infusionen mit Dosen über 6 mg/kg wurden nicht untersucht (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Erneute Verabreichung bei Morbus Crohn und bei rheumatoider Arthritis
Wenn die Anzeichen und Symptome der Krankheit wieder auftreten, kann Infliximab innerhalb von 16 Wochen nach der letzten Infusion erneut verabreicht werden. Die erneute Verabreichung von Infliximab nach einem medikamentenfreien Intervall von 2 bis 4 Jahren wurde mit einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen») bei 10 Patienten mit Morbus Crohn in Zusammenhang gebracht.
Das Risiko einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion nach einer erneuten Verabreichung nach einem medikamentenfreien Intervall von 16 Wochen bis 2 Jahren ist nicht bekannt. Eine erneute Verabreichung nach einem Intervall von 16 Wochen ohne Medikation kann deshalb nicht empfohlen werden.
Erneute Verabreichung bei psoriatischer Arthritis
Die Sicherheit und Wirksamkeit mit einem anderen Verabreichungsschema als alle 8 Wochen sind nicht belegt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Erneute Verabreichung bei Morbus Bechterew
Zurzeit gibt es nur Daten mit einem Verabreichungsschema alle 6 Wochen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Erneute Verabreichung bei Colitis ulcerosa
Die Sicherheit und Wirksamkeit mit einem anderen Verabreichungsschema als alle 8 Wochen sind nicht belegt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Erneute Verabreichung bei Psoriasis
Die Erfahrung mit intermittierender Infliximab Therapie in einer offenen Langzeit-Extensionsstudie bei Psoriasis nach einer behandlungsfreien Zeit weist im Vergleich zu einer Fortführung der Erhaltungsbehandlung auf eine erhöhte Inzidenz von infusionsbedingten Reaktionen hin (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Kontraindikationen
Infliximab ist kontraindiziert bei Patienten mit Tuberkulose oder anderen schweren Infektionen wie Sepsis, Abszessen oder opportunistischen Infektionen.
Infliximab ist bei Patienten mit mässiger oder schwerer Herzinsuffizienz (NYHA Klasse III-IV) kontraindiziert.
Infliximab darf Patienten mit bekannter Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff, anderen murinen Proteinen oder einem der Hilfsstoffe nicht verabreicht werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Infusionsreaktionen und Hypersensitivität
Infliximab wurde mit akuten infusionsbedingten Reaktionen und verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen in Verbindung gebracht, die sich im Zeitpunkt ihres Auftretens unterscheiden. Daher sollten alle Patienten, die Infliximab erhalten, für mindestens eine Stunde nach der Infusion hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen überwacht werden.
Akute infusionsbedingte Reaktionen wie Fieber, Pruritus, Urtikaria, Hypotonie, Dyspnoe und/oder selten Bronchospasmus, Ödeme von Larynx und Pharynx können während der Infusion oder innerhalb von wenigen Stunden nach der Infusion auftreten und treten am ehesten während der ersten und der zweiten Infusion auf. Falls akute infusionsbedingte Reaktionen auftreten, ist die Infusion unverzüglich abzubrechen. Einige dieser Reaktionen wurden als anaphylaktische Reaktionen beschrieben. Medikamente (z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Adrenalin und/oder Paracetamol), eine Beatmungsmaske, ein Tubus und anderes geeignetes Material zur Behandlung dieser Reaktionen müssen zur sofortigen Verwendung zur Verfügung stehen. Die Patienten können zum Beispiel mit Antihistaminika, Hydrokortison und/oder Paracetamol vorbehandelt werden, um leichte und vorübergehende Reaktionen zu vermeiden.
Im Zusammenhang mit solchen akuten Infusionsreaktionen wurden auch zerebrovaskuläre Ereignisse innerhalb von etwa 24 Stunden nach der Infusion beobachtet.
Antikörper-bedingte Überempfindlichkeitsreaktionen:
Es können Antikörper gegen Infliximab gebildet werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen», Abschnitt «Infusionsbedingte Reaktionen») und schwerwiegende allergische Reaktionen verursachen. Patienten, die während der Behandlung mit Infliximab keine Immunsuppressiva erhalten, weisen ein potentiell grösseres Risiko auf, diese Antikörper zu bilden. Diese Antikörper können nicht immer in Serumproben nachgewiesen werden. Falls schwerwiegende Reaktionen auftreten, ist symptomatisch zu behandeln, und es dürfen keine weiteren Infliximab Infusionen verabreicht werden.
Reaktionen bei erneuter Verabreichung nach Infliximab-freiem Intervall:
Im Allgemeinen sollten Nutzen und Risiken einer Wiederaufnahme der Therapie mit Infliximab nach einer behandlungsfreien Zeit sorgfältig abgewogen werden.
Eine verzögerte Überempfindlichkeitsreaktion wurde bei einer signifikanten Anzahl von Morbus Crohn-Patienten (25% in einer klinischen Studie) beobachtet, die nach einem Zeitraum von 2 bis 4 Jahren ohne Infliximab-Behandlung wieder mit Infliximab behandelt wurden. Anzeichen und Symptome beinhalteten Myalgie und/oder Arthralgie mit Fieber und/oder Hautausschlag innerhalb von 12 Tagen nach der Wiederholungsbehandlung. Bei einigen Patienten wurden auch Pruritus, Gesichts-, Hand- oder Lippenödem, Dysphagie, Urtikaria, Hals- und/oder Kopfschmerzen beobachtet. Diese Reaktionen wurden manchmal als der Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen beschrieben. Weisen Sie Ihre Patienten darauf hin, sofort einen Arzt zu konsultieren, wenn sie irgendwelche verzögerten Nebenwirkungen feststellen.
Falls Patienten nach langer Zeit wieder behandelt werden, sollten sie engmaschig auf Symptome und Anzeichen einer verzögerten Überempfindlichkeitsreaktion überwacht werden. In solchen Fällen sind die Angaben im Abschnitt «Dosierung/Anwendung» («Erneute Verabreichung...») zu berücksichtigen.
In einer Psoriasis Studie hatte eine Re-Induktionstherapie (3 Infusionen) mit Infliximab nach einer behandlungsfreien Zeit eine höhere Inzidenz von schwerwiegenden infusionsbedingten Reaktionen während der Re-Induktionstherapie zur Folge (siehe «Unerwünschte Wirkungen») als das in anderen Studien bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis und Morbus Crohn der Fall war, in denen nach einer behandlungsfreien Zeit eine Erhaltungstherapie ohne Re-Induktionsphase verabreicht wurde. Im Falle eines Unterbruchs der Erhaltungstherapie mit Infliximab bei Psoriasis sollte die Wiederaufnahme der Therapie mit Infliximab als Einzeldosis mit anschliessender Erhaltungstherapie erfolgen. Im Allgemeinen sollten Nutzen und Risiken einer Wiederaufnahme der Therapie mit Infliximab nach einer behandlungsfreien Zeit sorgfältig abgewogen werden, insbesondere im Falle einer Re-Induktionstherapie in Woche 0, 2 und 6.
Infektionen
Der Tumor-Nekrosefaktor alpha (TNFα) vermittelt die Entzündung und moduliert zelluläre Immunantworten. Experimentellen Daten zufolge ist der TNFα für die Bekämpfung intrazellulärer Infektionen wichtig. Gemäss klinischen Erfahrungen ist die Infektabwehr bei manchen mit Infliximab behandelten Patienten geschwächt. Vorsicht ist geboten, wenn die Anwendung von Infliximab bei Patienten mit einer chronischen Infektion oder rezidivierenden Infektionen in der Anamnese in Betracht gezogen wird.
Es ist zu beachten, dass die Blockade des TNFα die Symptome einer Infektion wie z.B. Fieber maskieren kann. Das frühzeitige Erkennen atypischer klinischer Manifestationen schwerer Infektionen und typischer klinischer Manifestation seltener und ungewöhnlicher Infektionen ist entscheidend, um Verzögerungen der Diagnosestellung und Behandlung zu vermeiden.
Patienten, die TNF-Blocker erhalten, können leichter schwere Infektionen bekommen. Tuberkulose und andere bakterielle Infektionen einschliesslich Sepsis und Pneumonie, invasive Pilzinfektionen, virale und andere opportunistische Infektionen wurden bei mit Infliximab behandelten Patienten beobachtet. Einige davon mit tödlichem Ausgang; die am häufigsten berichteten opportunistischen Infektionen mit einer Mortalitätsrate >5% schliessen Pneumocystose, Candidose, Listeriose und Aspergillose ein.
Opportunistische Infektionen einschliesslich Tuberkulose, Virusinfektionen (einschliesslich Herpes simplex, Herpes zoster und Influenza), invasive Pilzinfektionen und andere Infektionen wie zum Beispiel Sepsis und Pneumonie wurden bei Patienten unter Infliximab beobachtet.
Nutzen und Risiken einer Behandlung mit Infliximab sollten vor Therapiebeginn sorgfältig abgewogen werden, falls der Patient in einer Region, in der invasive Pilzinfektionen wie Histoplasmose, Kokzidioidomykose oder Blastomykose endemisch sind, wohnhaft war oder diese bereist hat.
Falls sich bei mit Infliximab behandelten Patienten eine schwere systemische Erkrankung entwickelt, sollte eine invasive Pilzinfektion wie Aspergillose, Candidose, Pneumocystose, Histoplasmose, Kokzidioidomykose oder Blastomykose vermutet werden. Invasive Pilzinfektionen können eher als disseminierte denn als lokalisierte Erkrankung auftreten und Antigen- und Antikörpertests können bei einigen Patienten mit einer aktiven Infektion negativ sein. Eine geeignete empirische antimykotische Therapie sollte in Betracht gezogen werden, währenddessen eine diagnostische Abklärung durchgeführt wird. Die Entscheidung, eine empirische antimykotische Therapie zu verabreichen, sollte möglichst nach Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von invasiven Pilzinfektionen und unter Berücksichtigung der Risiken einer schweren Pilzinfektion und einer antimykotischen Therapie gefällt werden.
Unter der Behandlung mit Infliximab wurden Fälle aktiver (florider) Tuberkulose einschliesslich disseminater Tuberkulose und einige Fälle mit ungewöhnlicher extrapulmonaler Lokalisation darunter einige mit tödlichem Ausgang beobachtet.
Vor Beginn der Behandlung mit Infliximab sind die Patienten im Hinblick auf aktive oder inaktive (latente) Tuberkulose zu untersuchen. Dazu gehört die detaillierte Anamnese einschliesslich Tuberkulose in der Eigenanamnese oder ein möglicher früherer Kontakt mit Tuberkulose und eine frühere und/oder derzeitige immunsuppressive Behandlung. Screening-Tests wie z.B. ein Tuberkulin-Hauttest und eine Röntgenaufnahme des Thorax (je nach lokal geltenden Empfehlungen) sind bei allen Patienten durchzuführen. Es sei darauf hingewiesen, dass insbesondere bei schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten der Tuberkulintest falsch negativ ausfallen kann. Patienten mit klinisch manifesten Infektionen und/oder Abszessen müssen vor Beginn der Infliximab-Therapie behandelt werden.
Wird eine aktive Tuberkulose diagnostiziert, so darf eine Therapie mit Infliximab nicht eingeleitet werden. Im Falle einer inaktiven (latenten) Tuberkulose ist vor Beginn der Behandlung mit Infliximab eine prophylaktische tuberkulostatische Therapie entsprechend den lokal geltenden Empfehlungen einzuleiten. Ebenso sollte eine Tuberkulosetherapie vor Beginn der Behandlung mit Infliximab bei Patienten mit einer latenten oder aktiven Tuberkulose in der Anamnese in Erwägung gezogen werden, falls eine vorgängige angemessene Tuberkulosebehandlung nicht bestätigt werden kann. In diesen Situationen ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Infliximab sehr sorgfältig abzuwägen. Die Patienten sind während und nach der Behandlung mit Infliximab sorgfältig im Hinblick auf mögliche Infektionen einschliesslich miliärer Tuberkulose zu überwachen.
Eine Tuberkulosebehandlung sollte vor Beginn der Behandlung mit Infliximab bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die mehrere oder hoch signifikante Risikofaktoren für eine Tuberkuloseinfektion und einen negativen Test für eine latente Tuberkulose aufweisen. Die Entscheidung, bei diesen Patienten eine Tuberkulosetherapie zu initiieren, sollte erst nach Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Tuberkulosebehandlung und unter Berücksichtigung der Risiken einer latenten Tuberkulose und einer Tuberkulosetherapie gefällt werden.
Während und nach Behandlung einer latenten Tuberkulose sind einige Fälle von aktiver Tuberkulose bei mit Infliximab behandelten Patienten berichtet worden.
Die Suppression des TNFα kann Anzeichen einer Infektion wie Fieber, Schüttelfrost oder Verschlechterung des Allgemeinzustandes maskieren. Die Patienten sind darauf aufmerksam zu machen. Die Behandlung mit Infliximab ist abzubrechen, wenn ein Patient eine schwere Infektion oder Sepsis entwickelt. Da die Elimination von Infliximab bis zu sechs Monate dauern kann, ist eine engmaschige Überwachung der Patienten während dieser gesamten Zeit wichtig.
Alle Patienten sind darauf aufmerksam zu machen, bei Tuberkulose-verdächtigen Symptomen wie anhaltendem Husten, Kräfteschwund, Gewichtsverlust oder leichtem Fieber während oder nach der Behandlung mit Infliximab den Arzt aufzusuchen.
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen zur sicheren Durchführung von Operationen an Patienten, die Infliximab erhalten, vor. Die lange Halbwertszeit von Infliximab sollte berücksichtigt werden, wenn ein operativer Eingriff geplant wird. Patienten, bei denen während der Behandlung mit Infliximab ein operativer Eingriff erforderlich ist, müssen engmaschig hinsichtlich Infektionen überwacht werden.
Hepatitis-B (HBV)-Reaktivierung
Eine Reaktivierung einer Hepatitis B trat bei Patienten auf, die chronische Träger dieses Virus sind und die mit einem TNF-Antagonisten einschliesslich Infliximab behandelt wurden. Einige Fälle endeten tödlich. Patienten sollten vor Beginn einer Therapie mit Immunsuppressiva, einschliesslich Infliximab, auf eine HBV Infektion getestet werden. Bei Patienten, die auf Hepatitis B Oberflächen-Antigen positiv getestet werden, wird die Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Hepatitis B Behandlung empfohlen. Träger des HBV, die einer Behandlung mit Infliximab bedürfen, sollten während der Therapie und bis mehrere Monate nach Therapieende eng auf Anzeichen und Symptome einer aktiven HBV-Infektion hin überwacht werden. Ausreichende Daten über die Behandlung von Patienten, die Träger von HBV sind, mit einer antiviralen Therapie in Verbindung mit einem TNF-Antagonisten zur Verhinderung einer HBV-Reaktivierung liegen nicht vor. Bei Patienten, bei denen es zu einer HBV-Reaktivierung kommt, sollte die Therapie mit Infliximab abgebrochen und eine effektive antivirale Therapie mit angemessener unterstützender Behandlung eingeleitet werden.
Gleichzeitige Anwendung mit anderen Biologika
Anakinra: Schwerwiegende Infektionen und Neutropenie wurden in klinischen Studien bei gleichzeitiger Gabe von Anakinra und eines anderen TNF-Inhibitors, Etanercept, beobachtet. Ein zusätzlicher klinischer Nutzen verglichen mit der alleinigen Gabe von Etanercept, wurde nicht beobachtet. Die Art der Nebenwirkungen, die bei der Kombination der Etanercept- und Anakinra-Therapie beobachtet wurden, lassen darauf schliessen, dass gleiche Toxizitäten auch durch die Kombination von Anakinra und anderen TNF-Inhibitoren entstehen können. Deshalb wird die Kombination von Infliximab und Anakinra nicht empfohlen.
Abatacept: In klinischen Studien war die gleichzeitige Anwendung von TNF-Inhibitoren und Abatacept mit einem erhöhten Risiko für Infektionen einschliesslich schwerwiegenden Infektionen verglichen mit der alleinigen Gabe eines TNF-Inhibitors verbunden, ohne einen erhöhten klinischen Nutzen. Wegen der Art der Nebenwirkungen, die für die Kombination von TNF-Inhibitoren und Abatacept berichtet wurden, wird die Kombination von Infliximab und Abatacept nicht empfohlen.
Andere Biologika: Die Informationen bezüglich gleichzeitiger Anwendung von Infliximab mit anderen Biologika als Anakinra und Abatacept sind limitiert, schliessen aber die Möglichkeit einer erhöhten Inzidenz unerwünschter Wirkungen, einschliesslich schwerwiegender Infektionen nicht aus. Eine Kombination von Infliximab mit anderen Biologika wird daher nicht empfohlen.
Wechsel zwischen verschiedenen biologischen DMARDs
Der Wechsel von einem Biologikum zum andern soll mit Vorsicht erfolgen, da die überlappende biologische Aktivität das Infektionsrisiko zusätzlich erhöhen kann.
Hämatologische Reaktion
Es gab Fälle von Panzytopenie, Leukopenie, Neutropenie und Thrombozytopenie bei Patienten, die TNF-Inhibitoren, einschliesslich Infliximab, erhielten. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bestehender oder anamnestisch bekannter signifikanter Zytopenie.
Autoimmunprozesse
Infliximab und andere Wirkstoffe, die TNFα hemmen, können selten Autoimmun-Erkrankungen (u.a. Lupus-ähnliche Syndrome) auslösen.
Entwickelt ein Patient nach Behandlung mit Infliximab Symptome, die auf ein Lupus-ähnliches Syndrom hinweisen, und fällt der Antikörperbefund gegen doppelsträngige DNS positiv aus, sollte die Behandlung abgebrochen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Lebendimpfstoffe/Infektiöse therapeutische Agenzien
Es liegen limitierte Daten zur Antwort auf eine Impfung mit Lebendimpfstoffen oder zur sekundären Übertragung von Infektionen durch Lebendimpfstoffe vor. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen kann zu klinischen Infektionen einschliesslich disseminierter Infektionen führen. Die gleichzeitige Verabreichung von Lebendimpfstoffen mit Infliximab wird nicht empfohlen. In einer Teilgruppe von Patienten aus der ASPIRE-Studie kam es bei einem vergleichbaren Anteil von Patienten in jeder Therapiegruppe zu einem effektiven zweifachen Anstieg der Titer als Reaktion auf einen polyvalenten Pneumokokkenimpfstoff; dies zeigt, dass Infliximab die T-Zell-unabhängigen humoralen Immunreaktionen nicht beeinträchtigte.
Bei einem Säugling, der in utero gegenüber Infliximab exponiert war, wurde über einen tödlichen Ausgang bedingt durch eine disseminierte Bacillus Calmette-Guérin (BCG)-Infektion nach einer BCG-Impfung berichtet. Es wird eine Mindestwartezeit von sechs Monaten nach Geburt vor der Verabreichung von Lebendimpfstoffen an Säuglinge, die in utero gegenüber Infliximab exponiert waren, empfohlen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Die Anwendung anderer infektiöser therapeutischer Agenzien wie lebende attenuierte Bakterien (z.B. Instillation von BCG in die Blase zur Krebsbehandlung) kann zu klinischen Infektionen, einschliesslich disseminierter Infektionen, führen. Es wird empfohlen, infektiöse therapeutische Agenzien nicht bei mit Infliximab behandelten Patienten zu verabreichen.
Neurologische Störungen
Infliximab und andere Wirkstoffe, die TNFα hemmen, wurden assoziiert mit seltenen Fällen von Krampfanfällen und dem erstmaligen Auftreten oder einer Exazerbation der klinischen Symptome und/oder der radiographischen Evidenz von demyelinisierenden Erkrankungen des Zentralnervensystems, einschliesslich Multipler Sklerose und Optikusneuritis, und peripheren demyelinisierenden Erkrankungen, einschliesslich Guillain-Barré Syndrom (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Infliximab sollte Patienten mit diesen neurologischen Störungen mit Vorsicht verschrieben werden und das Absetzen der Therapie sollte erwogen werden, falls diese Störungen auftreten.
Störungen der Leber und der Gallengänge
Nach der Markteinführung von Infliximab wurden in seltenen Fällen Ikterus und nicht-infektiöse Hepatitis beobachtet, einige davon mit den Merkmalen einer autoimmunen Hepatitis. Es gab einzelne Fälle von Leberversagen, die eine Lebertransplantation nötig machten oder tödlich verliefen. Schwere hepatische unerwünschte Ereignisse treten zwischen 2 Wochen und über einem Jahr nach Beginn der Behandlung mit Infliximab auf. In mehreren Fällen gingen diesen schweren hepatischen unerwünschten Wirkungen keine Erhöhungen der Leberwerte voraus. Trotzdem sollten sie unter Behandlung mit Infliximab in regelmässigen Abständen bestimmt werden, insbesondere in Kombination mit Methotrexat.
Die Patienten sind auf das seltene Auftreten von Leberstörungen unter Infliximab aufmerksam zu machen. Bei Auftreten von Gelbsucht, dunkler Harnverfärbung, rechtsseitigen Abdominalschmerzen, Fieber und schwerer Müdigkeit sollen sie sofort ihren Arzt aufsuchen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Infliximab und diesen Vorfällen wurde nicht festgestellt. Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer Leberdysfunktion sollten auf das Vorhandensein einer Leberschädigung untersucht werden. Bei Ikterus und/oder einer Erhöhung von ALT ≥5× über den Normalwert, soll Infliximab nicht weiter verabreicht werden und eine sorgfältige Untersuchung der Abweichung vorgenommen werden.
Für die Möglichkeit einer Hepatitis-B (HBV)-Reaktivierung s.o. «Infektionen».
Lymphome und Malignome
In den kontrollierten klinischen Studien zu allen TNF-Blockern wurden bei Patienten, die einen TNF-Blocker erhielten, mehr maligne Erkrankungen einschliesslich Lymphom-Fälle beobachtet, als bei Patienten, die die Kontrollsubstanzen erhielten. In klinischen Studien zu Infliximab an Patienten mit rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn, psoriatischer Arthritis, ankylosierender Spondylitis und Colitis ulcerosa war die Lymphom-Inzidenz bei den mit Infliximab behandelten Patienten höher als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten, Lymphome waren jedoch selten. Darüber hinaus besteht auch ohne Behandlung mit einem TNF-Blocker ein erhöhtes Hintergrundrisiko für Lymphome bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Morbus Crohn, wenn über einen langen Zeitraum eine hoch aktive entzündliche Erkrankung vorliegt und/oder bei Langzeitbehandlung mit Immunsuppressiva; dadurch wird die Risikoabschätzung erschwert.
In kontrollierten klinischen Studien zu TNF-Blockern einschliesslich Infliximab wurden bei Patienten, die einen TNF-Blocker erhielten, mehr Nicht-Lymphom-Malignome beobachtet als in der Kontrollgruppe. Es liegen keine Ergebnisse von Studien vor, die Patienten mit einem Malignom in der Vorgeschichte einschlossen, oder in denen die Therapie bei Patienten, die unter einer Infliximab-Therapie an einem Malignom erkrankten, fortgesetzt wurde. Aus diesem Grund ist bei der Entscheidung für eine Behandlung derartiger Patienten mit Infliximab besondere Vorsicht erforderlich.
In einer klinischen Forschungsstudie zur Beurteilung der Anwendung von Infliximab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) wurde bei den mit Infliximab behandelten Patienten häufiger über maligne Erkrankungen berichtet als bei Patienten in der Kontrollgruppe. Alle Patienten hatten eine Vorgeschichte als starke Raucher. Die Behandlung von Patienten mit erhöhtem Risiko für maligne Erkrankungen aufgrund starken Rauchens ist vorsichtig abzuwägen.
Beim gegenwärtigen Wissensstand kann ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphomen und anderen Malignomen bei Patienten, die mit einem TNF-Blocker behandelt werden, nicht ausgeschlossen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Behandlung mit einem TNF-Blocker von Patienten mit malignen Erkrankungen in der Anamnese oder die Fortsetzung der Behandlung bei Patienten, die eine maligne Erkrankung entwickeln, ist vorsichtig abzuwägen.
Nach der Markteinführung wurden Fälle von hepatosplenalen T-Zell-Lymphomen bei Patienten berichtet, die mit TNF-Blockern einschliesslich Infliximab behandelt wurden. Diese seltene Form eines T-Zell-Lymphoms hat einen sehr aggressiven Krankheitsverlauf und verläuft meistens tödlich. Fast alle Patienten hatten eine Behandlung mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin (6-MP) zusammen mit oder unmittelbar vor einem TNF-Blocker erhalten. Die überwiegende Mehrheit der Fälle mit Infliximab trat bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf und die meisten Fälle wurden bei adoleszenten oder jungen erwachsenen Männern berichtet. Fälle von hepatosplenalem T-Zell-Lymphom traten auch bei Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf, die Azathioprin oder 6-MP erhielten und nicht mit Infliximab behandelt wurden. Bei Patienten mit immunsuppressiver Therapie mit Azathioprin oder 6-MP sollte vor Beginn und während der Behandlung mit Infliximab die Notwendigkeit der Fortsetzung der immunsuppressiven Therapie sorgfältig im Hinblick auf die potentiellen Risiken der Begleittherapie beurteilt werden.
Ein Risiko für die Entwicklung eines hepatosplenalen T-Zell-Lymphoms bei Patienten, die mit Infliximab behandelt werden, kann nicht ausgeschlossen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Melanom und Merkelzellkarzinom sind bei Patienten, die mit TNF-Blockern einschliesslich Infliximab behandelt wurden, berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Regelmässige Hautuntersuchungen werden für alle Patienten empfohlen, besonders für solche mit Risikofaktoren für Hautkrebs.
In einer populationsbasierten, retrospektiven Kohortenstudie mit Daten von ungefähr 47'000 Patientinnen mit rheumatoider Arthritis und 330'000 Individuen der Allgemeinpopulation, die in Schwedischen nationalen Gesundheitsregistern1 erfasst sind, wurde eine 2-3-fach erhöhte Inzidenz von Zervixkarzinomen bei Infliximab-behandelten Frauen mit rheumatoider Arthritis im Vergleich zu Biologika-naiven Patientinnen oder zur allgemeinen Bevölkerung gefunden, einschliesslich Frauen über 60 Jahre. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Infliximab und Zervixkarzinomen kann nicht ausgeschlossen werden. Frauen, die mit Inflectra behandelt werden, einschliesslich diejenigen über 60 Jahre alt, sollten die regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen fortsetzen.
1 The Swedish Biologics Register (Anti-Rheumatic Therapy in Sweden, ARTIS), The Swedish Patient Register, The Swedish Cancer Register, The Total Population Register, The Causes of Death Register, The Swedish National Cervical Screening Register und The Prescribed Drug Register.
Alle Patienten mit Colitis ulcerosa, die ein erhöhtes Risiko für eine Dysplasie oder ein Kolonkarzinom haben (z.B. Patienten mit seit langer Zeit bestehender Colitis ulcerosa oder primär sklerosierender Cholangitis) oder die in der Vorgeschichte eine Dysplasie oder ein Kolonkarzinom aufweisen, sollten vor der Therapie und während des Krankheitsverlaufs in regelmässigen Intervallen auf Dysplasien untersucht werden. Diese Untersuchung sollte eine Koloskopie und Biopsien gemäss lokaler Empfehlungen einschliessen. Ob eine Behandlung mit Infliximab das Risiko für eine Entwicklung von Dysplasien oder eines Kolonkarzinoms beeinflusst, ist anhand der derzeitigen Datenlage nicht feststellbar (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Da ein möglicherweise erhöhtes Risiko einer Krebsentstehung bei Patienten mit neu diagnostizierten Dysplasien, die mit Infliximab behandelt werden, nicht gesichert ist, müssen Risiko und Nutzen für den individuellen Patienten sorgfältig überprüft und ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden.
Lymphome und Malignome bei Kindern
Nach der Markteinführung wurden Fälle von Malignomen, einige davon tödlich, bei Kindern, Adoleszenten oder jungen Erwachsenen (bis zu 22 Jahre) berichtet, die TNF-Blocker (Therapiebeginn ≤18 Jahre), einschliesslich Infliximab, zur Behandlung von juveniler idiopathischer Arthritis, Morbus Crohn oder anderen Erkrankungen erhielten. Bei ungefähr der Hälfte der Berichte handelte es sich um Lymphome. Bei den anderen Berichten handelte es sich um verschiedene Malignome einschliesslich solchen, die normalerweise bei Kindern und Adoleszenten nicht beobachtet werden. Die meisten Patienten erhielten gleichzeitig Immunsuppressiva wie Methotrexat, Azathioprin oder 6-Mercaptopurin. Die Rolle von TNF-Blockern in der Entwicklung von Malignomen bei Kindern und Adoleszenten bleibt unklar.
Leukämie
Nach der Markteinführung wurden Fälle von akuter oder chronischer Leukämie im Zusammenhang mit der Anwendung von TNF-Blockern bei rheumatoider Arthritis und anderen Indikationen berichtet. Auch ohne Behandlung mit einem TNF-Blocker kann bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöhtes Risiko (ca. 2-fach) für Leukämie bestehen.
Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III/IV) wurde bei einer Dosierung bis 5 mg/kg (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen») keine Erhöhung der Inzidenz von Todesfällen oder einer Verschlechterung der Insuffizienz beobachtet. Das Auftreten solcher Nebenwirkungen kann jedoch bei dieser oder niedrigerer Dosierung, oder bei leichter Insuffizienz (NYHA I/II), vor allem bei einer Langzeittherapie, nicht ausgeschlossen werden. Deswegen soll Infliximab bei Patienten mit Herzinsuffizienz nur mit grösster Vorsicht und nach Abwägung aller anderen Behandlungsoptionen eingesetzt werden. Die Dosis soll dabei 5 mg/kg nicht überschreiten. Wenn Patienten mit Herzinsuffizienz mit Infliximab behandelt werden, sollten sie während der Behandlung engmaschig überwacht werden. Die Behandlung muss abgebrochen werden, wenn neue Symptome oder eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz auftreten.
Anwendung bei älteren Patienten (≥65 Jahre)
Begrenzte klinische Erfahrungen mit Infliximab bei Patienten im Alter von 65 Jahren und darüber haben keine Unterschiede hinsichtlich der klinischen Wirksamkeit im Vergleich zu Patienten im Alter zwischen 18 und 64 Jahren ergeben. Die Inzidenz von schweren Infektionen bei mit Infliximab behandelten Patienten über 65 Jahren ist höher als bei den unter 65-Jährigen. Da zudem die Inzidenz von Infektionen in der älteren Population allgemein erhöht ist und auch die Leber-, Nieren- bzw. Herzfunktion häufig eingeschränkt ist, ist bei der Behandlung von älteren Patienten mit Vorsicht vorzugehen.
Anwendung in der Pädiatrie
Bei Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren mit ankylosierender Spondylitis und psoriatischer Arthritis wurde die Behandlung mit Infliximab nicht untersucht. Die Behandlung mit Infliximab bei Kindern unter 6 Jahren mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wurde nicht untersucht.
Vor Beginn einer Behandlung mit Infliximab bei Kindern ist der aktuelle Impfstatus zu überprüfen (s. auch Abschnitt «Impfungen»).
Andere
Das Ausbleiben eines Ansprechens auf die Behandlung eines Morbus Crohn könnte durch das Vorliegen einer fixierten fibrotischen Striktur bedingt sein, welche eine chirurgische Behandlung erfordern könnte. Es gibt keine Hinweise, dass Infliximab fibrotische Strikturen verschlimmert oder verursacht.
Interaktionen
Es wurde nachgewiesen, dass die Bildung von Antikörpern gegen Infliximab bei gleichzeitiger Verabreichung von Infliximab mit Methotrexat, Azathioprin oder 6-Mercaptopurin reduziert wird, aber nicht bei gleichzeitiger Verabreichung von Infliximab mit Kortikosteroiden. Es liegen keine weiteren Informationen zu den möglichen Wirkungen anderer Immunsuppressiva oder ihrer Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Infliximab vor. Patienten, die gleichzeitig Methotrexat erhielten, hatten leicht höhere Infliximab-Serumkonzentrationen.
Die Kombination von Infliximab mit anderen Biologika, die zur Behandlung derselben Erkrankungen wie Infliximab angewendet werden, einschliesslich Anakinra und Abatacept wird nicht empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wird empfohlen, Lebendimpfstoffe nicht gleichzeitig mit Inflectra zu verabreichen. Es wird ausserdem empfohlen, Säuglingen, die in utero gegenüber Infliximab exponiert waren, mindestens in den ersten 6 Monaten nach der Geburt keine Lebendimpfstoffe zu verabreichen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wird empfohlen, infektiöse therapeutische Agenzien nicht gleichzeitig mit Inflectra zu verabreichen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwangerschaft/Stillzeit
Da Infliximab bei niederen Spezies keine Kreuzreaktionen mit TNFα aufweist, wurden keine reproduktionstoxikologischen Studien mit Infliximab selbst am Tier durchgeführt. In einer entwicklungstoxikologischen Studie an Mäusen, bei der ein analoger Antikörper verwendet wurde, der die funktionale Aktivität von murinem TNFα selektiv hemmt, wurden keine Hinweise auf Toxizität beim Muttertier, Embryotoxizität oder Teratogenität beobachtet. Es ist nicht bekannt, ob Infliximab bei Verabreichung an Schwangere den Fetus schädigen, oder ob es die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann. Daher sollte Infliximab bei Schwangeren nur dann verabreicht werden, wenn dies unbedingt notwendig ist.
Da es ca. 6 Monate dauert, um sicherzustellen, dass Infliximab nicht mehr im Blutkreislauf vorhanden ist, werden geeignete empfängnisverhütende Massnahmen für mindestens 6 Monate nach der letzten Infliximab-Behandlung empfohlen.
Wie andere IgG Antikörper ist Infliximab plazentagängig und wurde bis zu 6 Monaten nach Geburt im Serum von Säuglingen nachgewiesen. Nach in utero Exposition gegenüber Infliximab können Säuglinge ein erhöhtes Risiko für Infektionen haben, einschliesslich disseminierter Infektionen, die tödlich enden können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Es ist nicht bekannt, ob Infliximab beim Menschen in die Muttermilch übergeht oder nach Aufnahme durch den Säugling systemisch resorbiert wird. Da viele Substanzen und Immunglobuline in die Muttermilch ausgeschieden werden und Nebenwirkungen durch Infliximab beim gestillten Säugling potentiell möglich sind, wird im Hinblick auf die Wichtigkeit des Arzneimittels für die Mutter empfohlen, das Stillen für mindestens 6 Monate nach der letzten Infliximab-Behandlung zu unterbrechen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien durchgeführt, die die Auswirkungen auf das Lenken von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen untersuchten.
Unerwünschte Wirkungen
In klinischen Studien mit Infliximab wurden Nebenwirkungen, die vermutlich auf die Behandlung zurückzuführen waren, bei 40% der mit Placebo behandelten Patienten und bei 60% der mit Infliximab behandelten Patienten beobachtet. Diese Nebenwirkungen sind in Tabelle 1 nach Organsystemen und nach der Häufigkeit (häufig >1/100, <1/10; gelegentlich >1/1000, <1/100; selten >1/10'000, <1/1000; sehr selten <1/10'000) geordnet. Die Häufigkeitsangaben basieren auf dem vermehrten Auftreten von Nebenwirkungen im Vergleich zu Placebo aus gepoolten Daten von klinischen Studien. Die meisten Nebenwirkungen waren leichten bis mässigen Schweregrads. Infusionsbedingte Reaktionen waren die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen. Die häufigsten Ursachen für das Absetzen der Behandlung waren die infusionsbedingten Reaktionen: Dyspnoe, Urtikaria und Kopfschmerzen (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Nebenwirkungen in klinischen Studien
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Virale Infektionen (z.B. Influenza, Herpes Infektionen), Fieber.
Gelegentlich: Abszess, Cellulitis, Candidose, Sepsis, verzögerte Wundheilung, bakterielle Infektion, Tuberkulose, Pilzinfektion.
Selten: Granulomatöse Läsion.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschliesslich Zysten und Polypen)
Selten: Lymphome.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Anämie, Leukopenie, Lymphadenopathie, Lymphozytose, Lymphopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Serumkrankheit.
Gelegentlich: Autoantikörper, Lupus ähnliches Syndrom, Abweichungen des Komplement-Systems.
Selten: Sarkoidose-ähnliche Reaktion.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, Verwirrtheit, Agitiertheit, Amnesie, Apathie, Nervosität, Somnolenz, Schlaflosigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel/Benommenheit.
Gelegentlich: Exacerbation einer demyelinisierenden Erkrankung mit Verdacht auf Multiple Sklerose.
Selten: Meningitis.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Konjunktivitis, Endophthalmie, Keratokonjunktivitis.
Gefässerkrankungen
Häufig: Flush.
Gelegentlich: Ekchymose/Hämatom, erhöhter Blutdruck, erniedrigter Blutdruck, Petechien, Thrombophlebitis, Gefässspasmus, Angiospasmus, periphere Ischämie, Arrhythmie.
Selten: Kreislaufversagen.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Synkope, Bradykardie, Herzklopfen, Zyanose, Verschlimmerung einer Herzinsuffizienz*.
Selten: Tachykardie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Infektion des oberen Respirationstrakts, Infektion des unteren Respirationstrakts (z.B. Bronchitis, Pneumonie), Dyspnoe, Sinusitis.
Gelegentlich: Epistaxis, Bronchospasmus, Pleuritis, allergische Reaktion des Respirationstrakts, Lungenödem.
Selten: Pleuraerguss.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Diarrhoe, Abdominalschmerz, Dyspepsie.
Gelegentlich: Obstipation, gastroösophagealer Reflux, Ösophagusreflux, Cheilitis, Divertikulitis, Darmstenose.
Selten: Darmperforation, Magen-Darm-Blutung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: Leberfunktionsstörungen.
Gelegentlich: Cholezystitis.
Selten: Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, vermehrtes Schwitzen, trockene Haut.
Gelegentlich: Mykosen der Haut/Onychomykose, Ekzem/Seborrhoe, Hordeolum, Blasenausschlag, Furunkulose, periorbitales Ödem, Hyperkeratose, Rosacea, Verruca, Pigmentstörungen der Haut/Hautverfärbung, Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Myalgie, Arthralgie, Rückenschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Harnwegsinfektion, Pyelonephritis.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Vaginitis.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit, Brustschmerz, infusionsbedingte Reaktionen.
Gelegentlich: Ödeme, Hitzewallungen, Infusionssyndrom, anaphylaktische Reaktionen, Schmerzen, Schüttelfrost/Rigor, Reaktionen an der Injektionsstelle.
Untersuchungen
Häufig: Erhöhte Lebertransaminasen.
* Darüber wurde in Studien einer frühen Phase berichtet, die Infliximab bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz (CHF) untersuchten.
Tabelle 2: Nebenwirkungsmeldungen nach Markteinführung
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Selten: Opportunistische Infektionen (wie z.B. Tuberkulose, Aspergillose, atypische Mycobacteriose, Kokzidoidomykose, Kryptokokkose, Histoplasmose, Listeriose, Candidose, Pneumocystose).
Sehr selten: Salmonellose, Reaktivierung von Hepatitis B.
Häufigkeit unbekannt: Durchbruchsinfektion nach Impfung (nach in utero Exposition gegenüber Infliximab)†.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschliesslich Zysten und Polypen)
Selten: Hepatosplenale T-Zell Lymphome (vornehmlich bei Adoleszenten und jungen Erwachsenen mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa), Lymphome (einschliesslich Non-Hodgkin Lymphome und Hodgkin-Krankheit), pädiatrische Malignome und Leukämie, Melanom, Zervixkarzinom, Merkelzellkarzinom.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Panzytopenie.
Sehr selten: Hämolytische Anämie, Agranulozytose (einschliesslich Säuglinge, die in utero gegenüber Infliximab exponiert waren), idiopathische thrombozytopenische Purpura, thrombotische thrombozytopenische Purpura.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Anaphylaktische Reaktionen.
Selten: Anaphylaktischer Schock, Serumkrankheit, Vaskulitis.
Häufigkeit unbekannt: Verschlechterung der Symptome einer Dermatomyositis.
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Demyelinisierungserkrankungen des Zentralnervensystems (wie z.B. Multiple Sklerose und Optikusneuritis), periphere demyelinisierende Erkrankungen (wie z.B. Guillain-Barré Syndrom, chronische entzündliche demyelinisierende Polyneuropathie und multifokale motorische Neuropathie), Neuropathien, Krampfanfälle, Parästhesie, Hypästhesie, zerebrovaskuläre Insulte die innerhalb von etwa 24 Stunden nach Infusionsbeginn auftreten.
Sehr selten: Querschnittsmyelitis.
Herzerkrankungen
Selten: Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Neuauftreten einer Herzinsuffizienz.
Sehr selten: Perikardialerguss.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Interstitielle Lungenerkrankungen (einschliesslich pulmonäre Fibrose/interstitielle Pneumonitis).
Sehr selten wurden einige dieser Fälle als rasch progredient berichtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberzellschädigung, Hepatitis, Ikterus, autoimmune Hepatitis und Leberversagen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Vaskulitis (hauptsächlich kutan).
Sehr selten: Psoriasis, einschliesslich des Neuauftretens und pustulöser Formen (primär palmar/plantar), Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Infusionsbedingte Reaktionen.
† einschliesslich Rindertuberkulose (disseminierte BCG-Infektion), siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Unter den spontanen Nebenwirkungsmeldungen nach Markteinführung sind Infektionen, einige mit tödlichem Ausgang, die häufigste schwerwiegende unerwünschte Wirkung. Fast 50% der mitgeteilten Todesfälle standen mit einer Infektion im Zusammenhang. Fälle von Tuberkulose mit manchmal letalem Ausgang, darunter miliare und extrapulmonale Tuberkulose, Protozoeninfektionen und andere opportunistische Infektionen wie atypische Mykobakterien, Pneumocystis carinii Pneumonie (PCP), Histoplasmose, Kokzidioidmykose, Kryptokokkose, Aspergillose, Listeriose und Candida-Mykose wurden selten beobachtet (<1/1000). Äusserst seltene Fälle von vorübergehendem Sehverlust sowie von myokardialer Ischämie/Myokardinfarkt während oder innerhalb von 2 Stunden nach der Infliximab-Infusion sind ebenfalls berichtet worden.
Infusionsbedingte Reaktionen
Im Rahmen von klinischen Studien wurde eine infusionsbedingte Reaktion definiert als jedes unerwünschte Ereignis, das während oder innerhalb von einer Stunde nach einer Infusion auftrat. In klinischen Studien der Phase 3 kam es bei 18% der mit Infliximab behandelten Patienten im Vergleich zu 5% der mit Placebo behandelten Patienten zu einer infusionsbedingten Reaktion. Insgesamt hatte ein höherer Anteil von Patienten mit einer Infliximab-Monotherapie eine Infusionsreaktion als Patienten, die Infliximab zusammen mit Immunmodulatoren erhielten. Ein Abbruch der Behandlung wegen Infusionsreaktionen erfolgte bei ca. 3% der Patienten, wobei sich alle Patienten mit oder ohne medizinische Therapie wieder erholten. Von den mit Infliximab behandelten Patienten, die eine Infusionsreaktion während der Induktionsphase (bis Woche 6) hatten, zeigten 27% eine Infusionsreaktion in der Erhaltungsphase (Woche 7 bis 54). Von den Patienten, die keine Infusionsreaktion während der Induktionsphase hatten, zeigten 9% eine Infusionsreaktion in der Erhaltungsphase.
Unter allen Infliximab Infusionen waren ungefähr 3% der Infusionen von nicht-spezifischen Symptomen wie Fieber oder Schüttelfrost, <1% von Pruritus oder Urtikaria, 1% von kardiopulmonalen Reaktionen (primär thorakale Schmerzen, erniedrigter Blutdruck, erhöhter Blutdruck oder Dyspnoe) und 0,1% von kombinierten Symptomen wie Pruritus/Urtikaria und kardiopulmonalen Reaktionen begleitet. Infusionsbedingte Reaktionen traten eher während der ersten (8%) und