Drug Class Description
Andere Antiepileptika
Generic Name
Lacosamid
Drug Description
Sirup. Klare Lösung mit leicht gelber bis gelb-bräunlicher Färbung.
Presentation
Jeder ml Sirup enthält 15 mg Lacosamid. Eine Flasche mit 200 ml enthält 3000 mg Lacosamid. Eine Flasche mit 465 ml enthält 6975 mg Lacosamid. Sonstige Bestandteile: Jeder ml Vimpat Sirup enthält 280 mg Sorbitol (E420), 0,2 mg Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (E217), 2,0 mg Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (E219), 0,05 mg Aspartam (E951) und 1,89 mg Natrium.
Indications
Vimpat ist indiziert zur Zusatzbehandlung fokaler Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 16 Jahren.
Adult Dosage
Vimpat Sirup wird mit einem Dosierbecher mit Messstrichen sowie Einnahmehinweisen in der Packungsbeilage geliefert. Vimpat muss zweimal täglich eingenommen werden. Zu Behandlungsbeginn wird eine Dosis von 50 mg zweimal täglich empfohlen, die nach einer Woche auf eine therapeutische Initialdosis von 100 mg zweimal täglich erhöht werden sollte. Je nach Ansprechen und Verträglichkeit kann die Erhaltungsdosis wöchentlich in Schritten von 50 mg zweimal täglich gesteigert werden bis zur empfohlenen Tageshöchsdosis von 400 mg (200 mg zweimal täglich). Vimpat kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Falls Vimpat abgesetzt werden muss, sollte dies, in Übereinstimmung mit der gängigen klinischen Praxis, ausschleichend erfolgen (z. B. Verringerung der Tagesdosis um 200 mg/Woche). Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (ClCr > 30 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (ClCR = 30 ml/min) oder mit einer Nierenerkrankung im Endstadium wird eine Höchstdosis von 250 mg/Tag empfohlen. Bei dialysepflichtigen Patienten wird die Zusatzgabe von bis zu 50 % der geteilten Tagesdosis unmittelbar nach dem Ende der Hämodialyse empfohlen. Bei Patienten mit Nierenerkrankung im Endstadium ist aufgrund mangelnder klinischer Erfahrung sowie Akkumulation eines Metaboliten (mit keiner bekannten pharmakologischen Aktivität) besondere Vorsicht angezeigt. Bei allen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosistitration mit besonderer Vorsicht durchzuführen. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei diesen Patienten ist die Dosistitration unter Berücksichtigung einer gleichzeitig vorliegenden Nierenfunktionsstörung mit besonderer Vorsicht durchzuführen. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist die Pharmakokinetik von Lacosamid nicht untersucht.
Child Dosage
Kinder und Jugendliche Vimpat wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit in diesen Altersgruppen.
Elderly Dosage
Ältere Patienten (ab 65 Jahren) Bei älteren Patienten ist keine Dosisreduktion erforderlich. Bei älteren Patienten mit Epilepsie liegen zu Lacosamid nur eingeschränkte Erfahrungen vor. Eine altersbedingte Verminderung der renalen Clearance verbunden mit einer Zunahme der AUC-Werte ist bei älteren Patienten zu bedenken.
Contra Indications
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Bekannter atrioventrikulärer (AV-)Block 2. oder 3. Grades.
Special Precautions
Die Behandlung mit Lacosamid wurde mit dem Auftreten von Schwindelgefühl in Verbindung gebracht, was die Häufigkeit von unbeabsichtigten Verletzungen und Stürzen erhöhen kann. Patienten sollen daher angewiesen werden, besonders vorsichtig zu sein, bis sie mit den potenziellen Auswirkungen des Arzneimittels vertraut sind (siehe Nachteilige Reaktionen). In klinischen Studien wurde unter Lacosamid eine Verlängerung des PR-Intervalls beobachtet. Lacosamid darf daher nur mit besonderer Vorsicht bei Patienten angewendet werden, bei denen bekanntermaßen Störungen der Erregungsleitung oder eine schwere Herzerkrankung wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte vorliegen. Vorsicht ist besonders geboten bei der Behandlung von älteren Patienten, weil bei diesen ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen bestehen kann oder wenn Lacosamid in Kombination mit PRverlängernden Arzneimitteln angewendet wird. Vimpat Sirup enthält Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (E217) und Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (E219), die Überempfindlichkeitsreaktionen (auch Spätreaktionen) hervorrufen können. Er enthält pro Dosis (200 mg Lacosamid) 3,7 g Sorbitol (E420); dies entspricht einem Kalorienwert von 9,7 kcal. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Der Sirup enthält Aspartam (E951) als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Menschen mit Phenylketonurie. Er enthält pro Dosis (200 mg Lacosamid) 1,06 mmol Natrium (entsprechend 25,2 mg). Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer / kochsalzarmer) Diät.
Interactions
Lacosamid ist mit besonderer Vorsicht bei Patienten anzuwenden, die mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die bekanntermaßen mit einer Verlängerung des PR-Intervalls assoziiert sind (z.B. Carbamazepin, Lamotrigin, Pregabalin) und bei Patienten, die mit Klasse-I-Antiarrhythmika behandelt werden. In Subgruppenanalysen wurde jedoch bei Patienten unter gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin oder Lamotrigin kein erhöhtes Risiko für PR-Intervallverlängerungen im Rahmen klinischer Studien identifiziert. Die vorhandenen Daten deuten darauf hin, dass Vimpat ein geringes Potenzial für Wechselwirkungen aufweist. In-vitro-Studien zeigen, dass Lacosamid in Plasmakonzentrationen, wie sie in klinischen Studien beobachtet wurden, weder die Enzyme CYP1A2, 2B6 und 2C9 induziert noch CYP1A1, 1A2, 2A6, 2B6, 2C8, 2C9, 2D6 und 2E1 inhibiert. Eine in-vitro-Studie zeigte, dass Lacosamid im Darm nicht vom P-Glykoprotein transportiert wird. In vivo bewirkt Lacosamid weder eine Hemmung noch eine Induktion des Enzyms CYP2C19. In-vitro-Studien deuten an, dass Lacosamid möglicherweise ein schwacher Inhibitor und Induktor von CYP3A4 ist. Die klinische Bedeutung ist derzeit nicht bekannt. Eine Interaktionsstudie mit Carbamazepin weist nicht auf eine ausgeprägte inhibitorische Wirkung von Lacosamid auf den CYP3A4-vermittelten Metabolismus bei therapeutischen Dosen hin. Starke Enzyminduktoren wie Rifampicin oder Johanniskraut (Hypericum perforatum) könnten die systemische Exposition von Lacosamid in moderatem Maße verringern. Daher ist bei Beginn oder beim Absetzen der Behandlung mit solchen Enzyminduktoren mit besonderer Vorsicht vorzugehen. Antiepileptika In Interaktionsstudien beeinflusste Lacosamid den Plasmaspiegel von Carbamazepin und Valproinsäure nicht signifikant. Der Lacosamid-Plasmaspiegel wurde durch Carbamazepin oder Valproinsäure nicht beeinflusst. Eine Populationsanalyse zur Pharmakokinetik ergab, dass die gleichzeitige Behandlung mit anderen, als Enzyminduktoren bekannten, Antiepileptika (Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital in unterschiedlichen Dosen) zu einer Verringerung der gesamten systemischen Lacosamid-Exposition um 25 % führte. Orale Kontrazeptiva In einer Interaktionsstudie wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen Lacosamid und den oralen Verhütungsmitteln Ethinylestradiol und Levonorgestrel festgestellt. Der Progesteronspiegel wurde bei gleichzeitiger Anwendung der Arzneimittel nicht beeinflusst. Weitere Arzneimittel Interaktionsstudien haben ergeben, dass Lacosamid keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Digoxin hat. Es bestehen keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen Lacosamid und Metformin. 40 mg Omeprazol einmal täglich erhöhte die AUC von Lacosamid um 19 %. Vermutlich hat dieser Effekt keine klinische Relevanz. Lacosamid hatte keinen Einfluss auf die Einzeldosis-Pharmakokinetik von Omeprazol. Zu Wechselwirkungen zwischen Lacosamid und Alkohol liegen keine Daten vor. Lacosamid hat eine geringe Proteinbindung von weniger als 15 %. Klinisch relevante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln infolge einer kompetitiven Verdrängung an den Proteinbindungsstellen gelten daher als unwahrscheinlich. Schwangerschaft: Risiken im Zusammenhang mit Epilepsie und antiepileptischen Arzneimitteln im Allgemeinen: Für alle Antiepileptika wurde nachgewiesen, dass bei den Nachkommen von Frauen mit Epilepsie die Prävalenz von Missbildungen zwei- bis dreimal größer ist als der Prozentsatz in der Allgemeinbevölkerung, der bei ca. 3 % liegt. In der behandelten Population wurde ein Anstieg der Missbildungen nach Polytherapie festgestellt; in welchem Maße jedoch Therapie und/oder Krankheit hierfür verantwortlich sind, wurde nicht geklärt. Zudem sollte eine wirksame antiepileptische Therapie während der Schwangerschaft nicht unterbrochen werden, da sich eine Verschlimmerung der Krankheit sowohl für die Mutter als auch den Fötus nachteilig auswirken kann. Risiken im Zusammenhang mit Lacosamid Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Lacosamid bei schwangeren Frauen. Tierexperimentelle Studien bei Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung, jedoch wurde nach maternal-toxischen Dosen Embryotoxizität beobachtet. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Lacosamid darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält es für unverzichtbar (wenn der Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für das ungeborene Kind eindeutig übersteigt). Bei Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, ist die Anwendung des Arzneimittels sorgfältig abzuwägen. Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Lacosamid beim Menschen in die Muttermilch übertritt. In Tierstudien wurde der Übertritt von Lacosamid in die Muttermilch beobachtet. Aus Vorsichtsgründen sollte während der Behandlung mit Lacosamid auf das Stillen verzichtet werden.
Adverse Reactions
Basierend auf der Analyse gepoolter placebokontrollierter klinischer Studien an 1.308 Patienten mit fokalen Anfällen zeigte sich, dass bei insgesamt 61,9 % der Patienten, die nach Randomisierung mit Lacosamid behandelt wurden, und bei 35,2 % der Patienten, die Placebo erhielten, mindestens eine Nebenwirkung auftrat. Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen unter der Lacosamid-Therapiewaren Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Diplopie. Diese Reaktionen waren meist leicht bis mäßig ausgeprägt. Einige waren dosisabhängig und konnten durch die Reduktion der Dosis abgemildert werden. Die Inzidenz und der Schweregrad der Nebenwirkungen auf ZNS und Gastrointestinaltrakt nahmen in der Regel mit der Zeit ab. Über alle kontrollierten Studien gesehen betrug die Abbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen 12,2 % in der Lacosamid-Randomisierungsgruppe und 1,6 % in der Placebo-Gruppe. Schwindelgefühl war die Nebenwirkung, die am häufigsten zum Abbruch der Lacosamid-Therapie führte. In der nachstehenden Tabelle sind die Nebenwirkungen, die in den gepoolten placebokontrollierten klinischen Studien gemeldet wurden, nach Häufigkeit gruppiert aufgeführt. Die Häufigkeit ist dabei folgendermaßen definiert: Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, 1/1.000, <1/100). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Psychiatrische Erkrankungen - Häufig: Depression.Erkrankungen des Nervensystems - Sehr häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen.Häufig: Gleichgewichtsstörungen, Koordinationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Kognitive Störungen Somnolenz, Tremor, Nystagmus. Augenerkrankungen - Sehr häufig: Diplopie. Häufig: Verschwommenes Sehen.Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths - Häufig: Vertigo (Drehschwindel). Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts - Sehr häufig: Nausea (Übelkeit). Häufig: Erbrechen, Obstipation, Flatulenz. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes - Häufig: Pruritus. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort - Häufig: Gehstörung, Asthenie, Müdigkeit. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen - Häufig: Stürze, Hautwunden. Die Anwendung von Lacosamid wird mit einer dosisabhängigen Verlängerung des PR-Intervalls in Verbindung gebracht. Nebenwirkungen, die mit einer Verlängerung des PR-Intervalls assoziiert sind (z. B. atrioventrikulärer Block, Synkope, Bradykardie), können möglicherweise auftreten. AV-Block ersten Grades tritt bei Epilepsiepatienten mit der Inzidenz „gelegentlich“ auf (0,7 %, 0 %, 0,5 % bzw. 0 % unter Lacosamid 200 mg, 400 mg, 600 mg bzw. Placebo). Es wurden keine Fälle von AV-Block zweiten oder höheren Grades bei Lacosamid-Patienten beobachtet. Die Inzidenzrate für Synkopen ist „gelegentlich“ und unterscheidet sich nicht zwischen mit Lacosamid (0,1 %) und Placebo (0,3 %) behandelten Epilepsiepatienten.
Manufacturer
UCB Pharma